Der Kreisverband Görlitz der Grünen hat einen neuen Vorstand gewählt. Demnach führt Annett Jagiela aus Trebus jetzt die Geschäfte. Die Mitglieder haben ihr am Montagabend 92 Prozent der Stimmen gegeben. Vor zwei Jahren wählten sie Annett Jagiela erstmals neben Thomas Pilz aus Mittelherwigsdorf in den Vorstand. Doch der langjährige Sprecher - gleichbedeutend mit dem Vorsitz - trat dieses Mal nicht mehr an. "Er freut sich über die vielen neuen Mitglieder und wollte den politischen Staffelstab an die nächste Generation übergeben", begründet sie seinen Schritt.
Ihr ist nun wichtig, in den nächsten zwei Jahren die Umsetzung des Strukturwandels kritisch zu begleiten. "Der wird nur gelingen, wenn Bürger – insbesondere unsere Kinder und Jugendlichen – sich daran aktiv beteiligen können", sagt sie. Derzeit bestehe eine Kluft zwischen den wenigen in der Verantwortung stehenden Akteuren aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft." Wir brauchen aber Formate, in denen gerade auch die Menschen vor Ort die Möglichkeit haben mitzuentscheiden, welche Projekte zukünftig gefördert werden, in welche Richtung sich unsere Region in den nächsten Jahren entwickeln soll", erklärt die 42-jährige Sie ist 2019 nach 23 Jahren wieder in ihre Heimat zurückgekehrt und fordert entsprechende Finanzierungen und Strukturen. Daher begrüßt sie auch die Gründung der Bürgerregion Lausitz am 19. September in Hoyerswerda und ruft alle Vereine, Verbände und Kirchen auf, sich daran zu beteiligen.
Genauso wichtig ist es Annett Jagiela, die vom Kohleausstieg betroffenen Unternehmen und das Handwerk dabei zu unterstützen, ihre Produkte und deren Herstellung neu zu überdenken. "Es braucht einen branchenübergreifenden Dialog und eine gute Vernetzung der Unternehmen mit der Forschung", sagt sie und nennt die Hochschule Zittau/Görlitz als Beispiel.
Chance für neue Märkte
Sylvio Pfeiffer-Prauß ist ebenfalls neuer Sprecher des Kreisverbandes. Er möchte vor allen den Bundestagswahlkampf gut vorbereiten und Gesprächsangebote für Bürger zu Zukunftsfragen schaffen. Dabei soll es neben Themen zu neuen Mobilitätsangeboten auch um Landwirtschaft und Naturschutz, neuen Formen der Stadt- und Regionalentwicklung und Bildungsangeboten gehen. Der Schönbacher setzt sich nach eigenen Angaben seit Jahren ehrenamtlich in Vereinen und Initiativen für die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung der Oberlausitz ein.
Er will die Konflikte zwischen Umweltschutz und wirtschaftlicher Entwicklung auflösen. "Gerade der globale Umbruch zu einer CO2-neutralen Wirtschaft, ist für ein Ingenieursland wie Deutschland, eine hervorragende Chance neue Märkte zu erschließen", sagt der 43-jährige Diplom-Banbetriebswirt. Der vielfältige Mittelstand im Kreis Görlitz und die Vernetzung mit Forschungseinrichtungen bieten für ihn große Entwicklungschancen abseits der Braunkohleverstromung.
Der neue Vorstand besteht zudem aus der Görlitzer Schatzmeisterin Doris Bach, den Beisitzern Caro Renner aus Görlitz und Vertreterin der Grünen Jugend, Janet Conrad aus Görlitz sowie Karsten Herden aus Weißwasser und Enrico Wunderlich aus Zittau. Er setzt sich somit aus Mitgliedern aller Orts-, Stadt- und Regionalverbände des Kreisverbandes zusammen. (SZ)
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