Kamenz. Genuss. Ruhe. Grüner Zauber. Ankommen. Sieht so vielleicht das Paradies aus? Das alles fällt einem ein, wenn man Tschentschers Garten betritt. Mit einem Mal sind Straßenlärm und Alltagsgeräusche ausgeblendet. Sich windende kleine Wege führen zur alten Stadtmauer von Kamenz. Zwischen Scheinbuche, Ginkgo und Kirschlorbeer werden Gartenträume wahr. Letzterer sendet seinen intensiven Duft in den Maienmorgen. Nein, das alles ist besser als ein Traum! Gelebte Realität. Von leidenschaftlicher Menschenhand geschaffen.
Sieglinde und Günter Tschentscher haben schon immer gegärtnert. Auch damals, als das Ehepaar noch in Hoyerswerda in einer Mietwohnung lebte. Ein bisschen zur Selbstversorgung. Ein bisschen zur Erholung. Aber auch schon immer ganz viel für die Seele. Das flache Land hat sie ebenso begeistert, wie nun der Terrassengarten an der Wallstraße in Kamenz. „Als wir uns das Haus zum ersten Mal genauer angeschaut haben, war uns sofort klar: Das ist es. Hier werden wir viel Arbeit haben, aber auch viel Wunderbares erleben“, erinnert sich die 69-Jährige. Auf immerhin 250 Quadratmetern konnte sich das Ehepaar ausleben. Dabei sah am Anfang alles ziemlich verwildert aus. Das Haus stand 2002 bereits viele Jahre leer. Auf das Grundstück waren die beiden durch eine klitzekleine Annonce gestoßen. Sie waren schockverliebt, scheuten sich auch mit über 50 Jahren nicht vor der Herausforderung. Und bauten alles in akribischer Kleinarbeit wieder allein auf.