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Grundschüler atmen belastete Luft

In der Diesterweg-Schule in Pirna-Copitz dünstet giftiger Parkettkleber aus. Jetzt soll schneller saniert werden.

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© Archivfoto/Kristin Richter

Pirna. In der Diesterweg-Grundschule in Pirna-Copitz haben Fachleute bei Schadstoff-Messungen in den Klassenzimmern die giftige Substanz Naphtalin festgestellt. Es seien in der Raumluft Naphthalin und Naphthalin-Verbindungen festgestellt worden, heißt es in einer Mitteilung der Pirnaer Stadtverwaltung. Die Stoffe befinden sich im Parkettkleber, der üblicherweise in der Entstehungszeit der Schule in den 1960er-Jahren verarbeitet wurde.

Die Konzentration der Chemikalien in der Raumluft ist so hoch, dass sie bei dauerhaft geschlossenen Fenstern zu einer Gesundheitsgefahr für die Grundschüler werden kann. Sie ist wahrscheinlich das Ergebnis neu eingebauter dichter Fenster, die einen kontinuierlichen Luftaustausch verhindern, so die Stadt. Gesetzliche Grenzwerte für die genannten Schadstoffe gibt es nicht, allerdings überschreitet deren Konzentration einen Richtwert, ab dem das Risiko gesundheitlicher Beeinträchtigungen erhöht ist. Geschlossen wird die Schule deshalb nicht, Lehrer müssen aber ab sofort streng darauf achten, regelmäßig und über längere Zeit zu lüften, der Einsatz von Raumluftfiltern wird geprüft.

Ab 2019 war eine abschnittsweise Sanierung der Schule geplant. Nach eigenen Angaben will die Stadt die Sanierung nun vorziehen und in einem Ritt erledigen. Einen konkreten Zeitplan gibt es noch nicht. Die Eltern sollen in einer Sondersitzung des Elternrates über die Situation informiert werden. (SZ/ce)