Döbeln
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Grundschüler siegen bei Filmfestival

Der fünf Minuten lange Streifen ist bei einem Angebot nach Schulschluss entstanden. Die Leiterin gewinnt sogar doppelt.

Von Heike Heisig & Frank Korn
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Linus und Klara (vorn) haben beim Ganztagsangebot Film den Kurzfilm mitgestaltet, der die Jury beim Schülerfilmfestival Sachsen überzeugt hat.
Linus und Klara (vorn) haben beim Ganztagsangebot Film den Kurzfilm mitgestaltet, der die Jury beim Schülerfilmfestival Sachsen überzeugt hat. © Dietmar Thomas

Leisnig/Hartha. Die Überraschung ist perfekt: „Das haben wir so nicht erwartet“, sagt Leisnigs Grundschulleiterin Therese Bretschneider. Dementsprechend stolz seien sie und ihre Kolleginnen auf die zehn Zweit- bis Viertklässler, die beim Ganztagsangebot (GTA) Film das Siegervideo des Schülerfilmfestivals Sachsen 2019 gedreht haben.

Stolz werden gewiss auch die Eltern und Großeltern sein. Die durften den fünfminütigen Film „Die Welt in der wir leben“ am Donnerstag anschauen. „Es ist ein Film mit Herz, Sinn und einer Botschaft“, zeigt sich Therese Bretschneider auch nach dem wiederholten Ansehen begeistert. Schon bei der Preisverleihung in Leipzig durfte sie dabei sein und sich anschauen, was andere Einrichtungen vorzuweisen haben. „Das war ein spannender Nachmittag.“

Respekt zollt die Schulleiterin der erst 20 Jahre alten Annabell Boitz. Sie absolviert an der Schule gerade ein Freiwilliges Soziales Jahr, ein FSJ Pädagogik. Die Endbearbeitung habe allein bei ihr gelegen. Immerhin habe es nach dem Start des neuen GTA im August recht schnell gehen müssen bis zur Abgabe des Filmes.

Bei dem geht es um die positiven und negativen Facetten des Lebens. „Wir haben uns zum Beispiel mit den Unmengen an Plastikmüll beschäftigt, die die Menschen produzieren“, sagt Annabell Boitz. „Aber auch damit, wie viel vom Leben diejenigen verpassen, die den ganzen Tag nur auf das Handydisplay schauen.“

Als Nächstes möchte sie sich mit den Schülern mit dem Schulnamensgeber Sigismund Reschke beschäftigen. Über den haben die Mädchen und Jungen im vergangenen Schuljahr eine Menge Details zusammengetragen. Einen kleinen Film, der künftigen Schülern gezeigt werden kann, den gibt es aber noch nicht. Deshalb freut sich Therese Bretschneider auf die Reportage, die nun im GTA entstehen soll.

Für Annabell Boitz gab es bei der Preisverleihung des Schülerfilmfestivals dann noch einen weiteren Grund zum Jubeln. Das Luther-Gymnasium Hartha räumte bei dem Festival zwei Preise ab. Die Schule war mit einem 15-minütigen Film vertreten, den vier junge Leute aus der 12. Klasse des vergangenen Jahres gedreht haben. Annabell Boitz, Samantha Boitz, Johanna Wunder und Max Nabor wurden für das Werk „Across History“ mit dem 3. Preis ausgezeichnet.

Zudem erhielt Dirk Marggraf den „Preis für den engagierten Lehrer 2019“. „Die Juroren erkannten wohl an, dass ich mich für das Projekt besonders eingesetzt habe“, so Marggraf, der Deutsch und Englisch unterrichtet. Der Lehrer lobt aber auch das Engagement der jungen Filmemacher. „Die Schüler haben einen immensen Aufwand betrieben, haben auch während der Ferien daran gearbeitet. Für eine Minute Film muss man eine Stunde Arbeit rechnen“, sagt Marggraf.

Annabell und Samantha Boitz sind dankbar für die filmischen und pädagogischen Erfahrungen, die sie selbst als Schüler und jetzt als FSJler machen dürfen. Die Schwestern aus Gersdorf bei Hartha wollen Pädagogik studieren. Im August geht es los.

Dass es an den Schulen noch viele weitere Talente gibt, beweisen Leisnigs Grundschüler schon am Sonnabend. Ab 16 Uhr stehen sie auf der Weihnachtsmarktbühne und präsentieren ein Weihnachtsmusical. Ihren Eltern zeigten sie das als eine Art Vorpremiere am Donnerstag nach der Siegerfilmvorführung schon einmal.

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