Von Peter Hilbert
Die Stahlfachwerkbrücke über die Schiffszufahrt des Alberthafens muss dringend saniert werden. Die ersten Arbeiten sollten bereits Ende März beginnen, hatte die Stadt angekündigt.
Deshalb wunderten sich einige SZ-Leser, dass auf der Rad- und Gehwegbrücke keine Gerüste aufgestellt wurden. Doch das hat einen einfachen Grund, erklärt Andreas Gruner, Brücken-Abteilungsleiter im Straßenbauamt. Die Stadt hatte die Planungsleistungen für das komplizierte Baugerüst mit öffentlich ausgeschrieben und vergeben. Derzeit würden noch die letzten Details geplant. Damit soll eine optimale Abstimmung zwischen dem Bauablauf und dem jeweils nötigen Gerüst für die einzelnen Etappen gesichert werden. Noch diesen Monat sollen die Planungen abgeschlossen sein. So kann Anfang Mai das Gerüst aufgebaut werden. Dann starten die Arbeiten.
Die Hafenbrücke und die benachbarte Eisenbahnbrücke war 1893 unter Leitung von Claus Köpcke gebaut worden, der als Geheimer Finanzrat im Sächsischen Finanzministerium dafür zuständig war. Unter seiner Federführung war im gleichen Jahr das Blaue Wunder übergeben worden. Deshalb wird die 77 Meter lange Hafenbrücke auch als kleines Blaues Wunder bezeichnet. Ihre netzartige Gestaltung war Ende des 19. Jahrhunderts eine technische Meisterleistung.
Das denkmalgeschützte Bauwerk war noch nie grundhaft saniert worden. Da die Brücke nicht mehr die nötige Tragfähigkeit hat, musste sie 2013 für den Auto- und Lkw-Verkehr gesperrt werden. Als Hafenzufahrt wird sie ohnehin nicht mehr benötigt. Die Stadt hat sich mit dem Denkmalschutz abgestimmt, dass nicht mehr die volle Breite benötigt wird. Nach der Sanierung bleibt ein 5,5 Meter breiter Geh- und Radweg erhalten.
Daneben werden 1,3 Meter hohe Geländer montiert. Die Teile der Fahrbahnplatte links und rechts davon werden entfernt. Die Sanierung dauert bis April nächsten Jahres. Während der Arbeiten bleibt der Radweg durchweg befahrbar. Die Stadt investiert rund 2,4 Millionen Euro.