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Hainewalder kämpft fürs Schloss

Jan Zimmermann ist Vorsitzender des Schlossvereins. Er erhält den Bürgerpreis.

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© Matthias Weber

Von Jan Lange

Hainewalde. Vor 13 Jahren ging schon einmal ein Bürgerpreis an den Hainewalder Schlossverein: Gabriele Großhans, die engagierte Vorsitzende, erhielt ihn. Nun erhält auch der jetzige Vereinschef Jan Zimmermann die Auszeichnung. Seit zwei Jahren steht er an der Spitze der Hainewalder Schlossretter. Verbunden ist der 39-Jährige aber schon viel länger mit dem riesigen Kulturdenkmal. 2002 gehörte der Diplom-Ökologe zu denen, die den 1992 gegründeten Förderverein zur Erhaltung des Kanitz-Kyaw‘schen Schlosses nach Jahren, in den die Vereinstätigkeit geruht hatte, wiederbelebten.

Bürgerpreis

Andreas Graf  Zittauer berichtet über wichtige Themen  Einen so jungen Preisträger hat es in der Geschichte des Bürgerpreises noch nicht gegeben. Und die Auszeichnung wird immerhin seit 2004 vergeben. Damals war Andreas Graf erst vier, jetzt ist er 17 und schon erhält der Zittauer einen der wichtigsten Preise für ehrenamtliches Engagement im Landkreis Görlitz. Verdient hat er den Bürgerpreis allemal, wie auch Klaudia Meaubert findet, die Andreas Graf bei der zivita-Stiftung vorgeschlagen hat. Der 17-Jährige ist Chefredakteur, Projektmanager und Organisator der Nachwuchsjournalistengruppe von Foto-Zittau. Die jungen Journalisten sind unbezahlt und in ihrer Freizeit unterwegs. Sieberichten sie in Zittau und Umgebung über aktuelle Ereignisse, drehen Filme und stellen Fotos online. So drehte Andreas Graf beispielsweise mit seinen Mitstreitern einen „Imagefilm“ über den 8. Samsmarkt und organisierte bei „Ring on Feier 2017“ eine Live-Übertragung im Internet. So konnten auch jene die Großveranstaltung verfolgen, die nicht vor Ort sein konnten. Im Vorfeld hatte er eine Spendenaktion gestartet, um die geliehene Technik für die Live-Übertragung bezahlen zu können. „Die jungen Leute investieren viel Zeit und Engagement in ihr Hobby, mit dem sie den Bürgern einen Nutzen bieten wollen“, lobt Frau Meaubert. Andreas Graf informiert mit seinen jungen Kollegen auch über wichtige politische Themen aus dem Rathaus, moderiert die Zittauer Filmnächte und berichtet über Veranstaltungen wie die Bürgerpreis-Verleihung. In diesem Jahr ist er nicht der Journalist, sondern einer der drei Gewinner. (SZ/jl)
Andreas Graf Zittauer berichtet über wichtige Themen Einen so jungen Preisträger hat es in der Geschichte des Bürgerpreises noch nicht gegeben. Und die Auszeichnung wird immerhin seit 2004 vergeben. Damals war Andreas Graf erst vier, jetzt ist er 17 und schon erhält der Zittauer einen der wichtigsten Preise für ehrenamtliches Engagement im Landkreis Görlitz. Verdient hat er den Bürgerpreis allemal, wie auch Klaudia Meaubert findet, die Andreas Graf bei der zivita-Stiftung vorgeschlagen hat. Der 17-Jährige ist Chefredakteur, Projektmanager und Organisator der Nachwuchsjournalistengruppe von Foto-Zittau. Die jungen Journalisten sind unbezahlt und in ihrer Freizeit unterwegs. Sieberichten sie in Zittau und Umgebung über aktuelle Ereignisse, drehen Filme und stellen Fotos online. So drehte Andreas Graf beispielsweise mit seinen Mitstreitern einen „Imagefilm“ über den 8. Samsmarkt und organisierte bei „Ring on Feier 2017“ eine Live-Übertragung im Internet. So konnten auch jene die Großveranstaltung verfolgen, die nicht vor Ort sein konnten. Im Vorfeld hatte er eine Spendenaktion gestartet, um die geliehene Technik für die Live-Übertragung bezahlen zu können. „Die jungen Leute investieren viel Zeit und Engagement in ihr Hobby, mit dem sie den Bürgern einen Nutzen bieten wollen“, lobt Frau Meaubert. Andreas Graf informiert mit seinen jungen Kollegen auch über wichtige politische Themen aus dem Rathaus, moderiert die Zittauer Filmnächte und berichtet über Veranstaltungen wie die Bürgerpreis-Verleihung. In diesem Jahr ist er nicht der Journalist, sondern einer der drei Gewinner. (SZ/jl)
Christl Tendler  Obercunnersdorferin pflegt Weber-Tradition  Viele Vereine leben von dem großen Engagement einzelner Mitglieder. Nicht anders ist es beim Heimatbund Obercunnersdorf. Dort ist Christl Tendler eine der „guten Seelen“. Seit ihrem Eintritt 2006 ist sie kontinuierlich und sehr aktiv im Heimatbund tätig. Eine ihrer wichtigsten Aufgaben ist dabei die Betreuung der „Pfarrer-Heinz-Leßmann-Stube“ im Haus des Gastes Obercunnersdorf. In dem kleinen Museum wird unter anderem die Geschichte der Handweberei in Obercunnersdorf dargestellt. Aufgrund ihrer beruflichen Qualifikation kann Christl Tendler Besuchern den Handwebstuhl in Aktion vorführen und die Funktionsweise erklären. „Damit hat sie das Interesse vieler Menschen an der für die Oberlausitz typischen Produktionsweise geweckt“, lobt Günther Kneschke, Vorsitzender des Heimatbundes Obercunnersdorf, das Engagement seiner Mitstreiterin. Christl Tendler hält mit kleineren Reparaturen, die sie selber erledigt, den Handwebstuhl am Laufen. Die 76-Jährige nimmt regelmäßig am Bierzug teil. Ein unvergesslicher Höhepunkt war im vergangenen Jahr die Teilnahme am Festumzug zum Tag der Sachsen in Löbau. Der Heimatbund gestaltet im Foyer vom Haus des Gastes Ausstellungen und eine Schauvitrine. Eine solche Schau mit Malerei ihres Vaters hat Christl Tendler organisiert. Außerdem ist sie bei Wanderungen, Exkursionen, Busausfahrten und anderen Vereinsveranstaltungen immer mit dabei. Immer wenn Heimatfreunde bei Diensten gebraucht werden, ob am Tag des offenen Umgebindehauses oder beim Dorf- und Abernfest, stellt sich Christl Tendler zur Verfügung. Dafür erhält sie nun den Bürgerpreis. (SZ/jl)
Christl Tendler Obercunnersdorferin pflegt Weber-Tradition Viele Vereine leben von dem großen Engagement einzelner Mitglieder. Nicht anders ist es beim Heimatbund Obercunnersdorf. Dort ist Christl Tendler eine der „guten Seelen“. Seit ihrem Eintritt 2006 ist sie kontinuierlich und sehr aktiv im Heimatbund tätig. Eine ihrer wichtigsten Aufgaben ist dabei die Betreuung der „Pfarrer-Heinz-Leßmann-Stube“ im Haus des Gastes Obercunnersdorf. In dem kleinen Museum wird unter anderem die Geschichte der Handweberei in Obercunnersdorf dargestellt. Aufgrund ihrer beruflichen Qualifikation kann Christl Tendler Besuchern den Handwebstuhl in Aktion vorführen und die Funktionsweise erklären. „Damit hat sie das Interesse vieler Menschen an der für die Oberlausitz typischen Produktionsweise geweckt“, lobt Günther Kneschke, Vorsitzender des Heimatbundes Obercunnersdorf, das Engagement seiner Mitstreiterin. Christl Tendler hält mit kleineren Reparaturen, die sie selber erledigt, den Handwebstuhl am Laufen. Die 76-Jährige nimmt regelmäßig am Bierzug teil. Ein unvergesslicher Höhepunkt war im vergangenen Jahr die Teilnahme am Festumzug zum Tag der Sachsen in Löbau. Der Heimatbund gestaltet im Foyer vom Haus des Gastes Ausstellungen und eine Schauvitrine. Eine solche Schau mit Malerei ihres Vaters hat Christl Tendler organisiert. Außerdem ist sie bei Wanderungen, Exkursionen, Busausfahrten und anderen Vereinsveranstaltungen immer mit dabei. Immer wenn Heimatfreunde bei Diensten gebraucht werden, ob am Tag des offenen Umgebindehauses oder beim Dorf- und Abernfest, stellt sich Christl Tendler zur Verfügung. Dafür erhält sie nun den Bürgerpreis. (SZ/jl)

Neben dem Organisieren von Veranstaltungen, Führungen und Arbeitseinsätzen macht sich Jan Zimmermann auch für bauliche Arbeiten am Schloss stark. Bald könnte zum Beispiel die restaurierte Turmhaube wieder aufgesetzt werden, der Nordanbau gesichert und die Fassade des runden Turmteils auf der Südseite saniert werden. Daran hat Jan Zimmermann seinen Anteil. Denn der Schlossverein gibt für diese Bauvorhaben 50 000 Euro als Eigenanteil dazu. Diese Summe sammelten der Vorsitzende und seine Mitstreiter über Spenden und Erlöse aus den Veranstaltungen.

Vor allem das Aufsetzen der Turmhaube wäre für viele Leute ein weithin sichtbares Signal zum Erhalt des Schlosses. Das Ziel lässt sich nur in kleinen Schritten erreichen, für die viel Geduld notwendig ist. Das hatte schon Gabriele Großhans erkannt. Und auch für Jan Zimmermann ist bereits nach zwei Jahren an der Vereinsspitze klar, dass nicht alles auf einmal wird. So hatte der Vorsitzende kurz nach seiner Wahl im Frühjahr 2016 davon gesprochen, dass es Ziel sei, 2017 die Turmhaube aufzusetzen. Nun soll das 2018 erfolgen.

Jan Zimmermann ist aber nicht nur im Schlossverein aktiv. Er engagierte sich ebenso im Naturschutzverein „Zittauer Bergland“ oder als ehrenamtlicher Naturschutzhelfer. Auch Anett Seeliger von Eine-Welt-Verein Zittau kennt Jan Zimmermann seit vielen Jahren und ist voll des Lobes über seinen Einsatz. Schon als sie ihn kennengelernt habe, sei sie von seinem Engagement beeindruckt gewesen, sagt Frau Seeliger. Noch immer ist Jan Zimmermann Mitglied im Eine-Welt-Verein.

Aber nicht nur der Denkmalschutz und der faire Handel sind dem Hainewalder wichtig, es ist vor allem auch der Naturschutz. Ende der 1990er Jahre erwarb er ein ehemaliges Firmengelände in Hainewalde und machte aus der sogenannten „Siedemühle“ wieder ein sehenswertes Naturareal, indem beispielsweise der verbaute Bachlauf renaturiert, eine Streuobstwiese angelegt, die vorhandenen Biotope gesichert und neugestaltet sowie der südliche Teich-Uferstreifen verbreitert wurden.
Allein dafür verdient Jan Zimmermann den Bürgerpreis.

Zwei weitere Gewinner finden Sie in unserer Bildergalerie.