Von Ulli Schönbach
Radeberg/Bautzen. Michael Harig aus Sohland steht in den kommenden sieben Jahren an der Spitze der Bautzener Kreisverwaltung. 51,8 Prozent der Wähler im künftigen Großkreis stimmten gestern für den Bewerber der CDU. Damit übertraf der Landrat des Altkreises Bautzen knapp die notwendige Marke von 50 Prozent und setzte sich bereits im ersten Wahlgang gegen seine fünf Mitbewerber durch.
Das zweitbeste Ergebnis erreichte – mit deutlichem Abstand – die Landtagsabgeordnete der Linken, Regina Schulz. Sie kam auf 17 Prozent der Stimmen. Für den ehemaligen CDU-Bundestagsabgeordneten Henry Nitzsche stimmten 12,9 Prozent der Wähler. Auf den weiteren Positionen folgen SPD-Bewerber Roland Fleischer (9,3Prozent), NPD-Kandidat Mario Ertel (5,5 Prozent) und Jörg Stern von den Grünen (3,5 Prozent).
Neben der Wahl des Landrats fielen gestern auch auf Stadt- und Gemeindeebene zahlreiche Entscheidungen. In 39 Kommunen des neuen Landkreises wurden die Oberbürgermeister und Bürgermeister bestimmt. Am erfolgreichsten war dabei die CDU, die 18 Wahlen für sich entscheiden konnte. So setzte sich in der Kreisstadt Bautzen Oberbürgermeister Christian Schramm (CDU) mit 66 Prozent der Stimmen klar gegen den linken Landtagsabgeordneten Heiko Kosel (17 Prozent) und SPD-Bewerberin Martina Pirk (15 Prozent) durch.
Zehn Rathäuser und Gemeindeämter im neuen Landkreis gingen an Einzelbewerber und Kandidaten von Wählervereinigungen. In fünf Städten und Gemeinden müssen die Wähler am 22. Juni erneut abstimmen. Hier gab es keinen Kandidaten, der mehr als 50Prozent der Stimmen erreichte. Deutlich übertroffen wurde diese Marke hingegen von Bürgermeister Gerhard Lemm (SPD) in Radeberg. Mit 81,2 Prozent der Stimmen gewann der Amtsinhaber klar gegen Frank-Peter Wieth von der CDU. Dieser kam lediglich auf 18,8 Prozent.
Orosz liegt in Dresden vorn
Insgesamt waren gestern knapp 2,9 Millionen Sachsen zu den Kommunalwahlen aufgerufen. Die Wahl galt als Stimmungstest vor der Landtagswahl 2009. Im Blickpunkt stand die Oberbürgermeisterwahl in Dresden. Für die CDU holte die sächsische Sozialministerin Helma Orosz 47,6 Prozent der Stimmen. Sie ließ die Bewerber der anderen Parteien weit hinter sich.
Die endgültigen Resultate der Kreistagswahl werden erst am heutigen Montag erwartet. Nach der Auszählung von mehr als der Hälfte aller Gemeinden lag die CDU landesweit mit 40 Prozent knapp unter dem Ergebnis von 2004.
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