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Harthaer Gymnasiasten im Rennfieber

Die Schüler haben ein Brennstoffzellenauto gebaut. Zweimal haben sie Lehrgeld gezahlt, doch jetzt soll es passen.

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Tobias Jäckel und Sarah Celine Döbler präsentieren das Brennstoffzellenauto, das sie gemeinsam mit anderen Gymnasiasten gebaut haben.
Tobias Jäckel und Sarah Celine Döbler präsentieren das Brennstoffzellenauto, das sie gemeinsam mit anderen Gymnasiasten gebaut haben. © Dietmar Thomas

Hartha. Zwei Rennen liegen schon hinter den sieben Harthaer Gymnasiasten, die aus einem Bausatz ein Brennstoffzellenfahrzeug gebaut haben. Seitdem haben sie viel gelernt, was sie im Finale umsetzen wollen.

Beim ersten Rennen im Februar kippt das Auto in den Kurven um, die Karosse und sogar die Reifen gehen verloren. Ein richtiges Design gibt es auch noch nicht. Seitdem ist aber viel passiert. Tobias Jäckel, Richard Zschaage, Sarah-Celine Döbler und die anderen vier haben probiert, gelernt, geschraubt und natürlich fahren geübt.

„Wir haben uns jetzt kurzfristig entschieden, doch auf Lithium-Polymer-Akkus umzustellen, die haben einfach mehr Leistung“, erklärt Tobias eine der letzten Änderungen. „Bisher waren die uns einfach zu teuer, aber wir haben einen Sponsor gefunden.“

Die wichtigeren Änderungen haben sie aber schneller umgesetzt: die Brennstoffzellen und Antriebsteile sind jetzt nicht mehr übereinander, sondern doch hintereinander verbaut. „Wir haben erst keine andere Möglichkeit als unsere gesehen, aber beim Rennen von den anderen und auch von den helfenden Experten viele Tipps bekommen.“ Außerdem sei alles jetzt viel stabiler: „Wir haben Platten angepasst, Aufnahmen und Schrauben gebaut, wo vorher nur Kabelbinder und Klebeband waren, jetzt ist es viel professioneller“, erklärt Sarah.

Auch die Federung haben sie angepasst: „Sie war viel zu hart, darum konnte unser Auto in der Kurve nicht richtig einsinken und ist schneller umgekippt“, hat Tobias erkannt. Viele dieser Tipps kommen von Uwe Stephan, der seit drei Jahren regelmäßig mit seinem Sohn mit Modellautos Rennen fährt.

 „Er hat uns auch erklärt, dass man viel Energie sparen könnte, wenn man den Allradantrieb ausbaut und nur eine Achse antreibt – dafür fahren wir aber noch zu schlecht.“ Trotz dieser ehrlichen Analyse rechnet sich das Team gute Chancen aus. Alle sind schließlich Anfänger und haben mit ähnlichen Schwierigkeiten zu kämpfen.

Außerdem wird regelmäßig geübt, vor allem, um den richtigen Mittelweg zwischen Geschwindigkeit, Verbrauch und Fahrverhalten zu finden.

„Es gibt aber Preise in vielen Kategorien, vom besten Schrauber, über Fahrer bis hin zum schönsten Auto. Die Wahrscheinlichkeit, etwas zu gewinnen, ist also ziemlich hoch, wenn man sich Mühe gibt“, ist Sarah optimistisch. Denn auch optisch soll das Auto ein Highlight werden. Bisher hatte es nur die Standardkarosse, die wird jetzt aber von einem Teammitglied mit Airbrush in ein amerikanisches Polizeiauto verwandelt.

Nicht wie geplant am 8. Juni, sondern am 18. Mai findet das Finale jetzt in Chemnitz statt, bei dem es darum geht, fünf Stunden mit drei Fahrern durchzuhalten, die besten Zeiten und Gesamtrunden zu erreichen. Und sogar für danach gibt es schon Pläne: „Da wir das Auto nicht wie geplant erst zurückgeben müssen, wollen wir nächstes Jahr wieder teilnehmen und wissen schon genau, welche aufwendigeren Umbauten wir dann noch machen werden.“ (DA/ce)