Haselbachtaler starten in den Frühling

Haselbachtal. Kultur auf dem Lande – bei diesen Worten glauben manche Zeitgenossen immer noch, es würde sich sich um leichte Kost handeln. Am Sonntagnachmittag dürften sie in der Reichenbacher Kulturscheune mächtig ins Staunen gekommen sein. Es war, als hätte die Gemeinde Haselbachtal ihre Schatzkammern geöffnet. Unbezahlbares wurde sichtbar und hörbar. Dass es existiert, ist auf Heimatliebe, Engagement und viel menschliches Miteinander zurückzuführen. Hier sind Erlebnisorte regionaler Identität entstanden.

Auch die Schauanlage und das Museum der Granit Industrie erweist sich immer wieder als Besuchermagnet. Interessierte Besucher schätzen es, Dorfgeschichte, Wissen und Können alter Zeiten von versierten Leuten erklärt zu bekommen. Und die waren am Sonntag quasi auf einer Bühne mit den zahlreichen anderen Vereinen zu erleben. DJ Karli Mildner, ein Urgestein der regionalen Musikszene, hatte die Moderation übernommen. Und er hatte viel zu tun. Eine Line Dance Gruppe aus Reichenau trat auf, der Männerchor Haselbach mit dem Bläserensemble der Kirchgemeinde Bischheim waren anzukündigen.
Bis zum Abend ging es Schlag auf Schlag. Das Haselbachtal besteht aus den Ortschaften Bischheim, Häslich, Gersdorf, Möhrsdorf, Reichenbach und Reichenau. Überall in diesen Dörfern haben fleißige, kreative Einwohner im Laufe ihres Lebens Ideen umgesetzt, um örtliche Vergangenheit für die Zukunft zu bewahren. Seit Längerem möchten sie ihr Lebenswerk nun in jüngere Hände legen. Doch so einfach ist das nicht. Elvira Garten und Vincent Riemer vom Museumsverein Reichenau kennen die Probleme. Mit 28 Jahren ist Vincent Riemer jüngstes Vereinsmitglied. Die meisten Mitglieder sind wesentlich älter und immer noch unverzichtbar. Im Haselbachtal gibt es den Begriff „Jungrentner“. Auch um die wurde Sonntag herzlich geworben. Schließlich soll auch das Alter erfüllt sein.

