Berlin. Christian Wulff hat sich 2007 als niedersächsischer Ministerpräsident einem Medienbericht zufolge ein weiteres Mal von einem Unternehmer-Freund den Aufenthalt in einem Hotel buchen und bezahlen lassen. Dieser Unternehmer-Freund versuchte vor knapp drei Wochen, alle existierenden Unterlagen darüber an sich zu bringen, wie die „Bild"-Zeitung (Mittwochausgabe) berichtet. Demnach übernachtete Wulff mit seiner heutigen Ehefrau Bettina vom 31. Oktober bis zum 3. November 2007 im „Hotel Stadt Hamburg" auf Sylt. Der Preis der Suite betrug pro Nacht 258 Euro. Gebucht und bezahlt habe den Wulff-Aufenthalt der Filmunternehmer David Groenewold.
Persönlich im Hotel erschienen
Am 16. Januar 2012, gut einen Monat nach dem ersten Bericht über die Wulff-Affären, habe Groenewold im Hotel angerufen und die Hotelangestellten zu Stillschweigen über den Vorgang verpflichtet. Am 19./20. Januar 2012 sei er persönlich im Hotel erschienen und habe Mitarbeiter des Hotels mit Erfolg aufgefordert, ihm alle relevanten Rechnungen und Belege auszuhändigen.
Wulffs Anwalt Gernot Lehr erklärte auf Anfrage der Zeitung dazu: „Die Organisation des Aufenthalts erfolgte durch Herrn Groenewold. Herr Groenewold hatte die Hotelkosten verauslagt. Herr Wulff erstattete Herrn Groenewold die verauslagten Kosten des Aufenthalts in den Räumlichkeiten des Hotels Stadt Hamburg." Die Zahlung sei „in bar" erfolgt. (dapd)
Klarstellung: Herr Groenewold forderte bei seinem Besuch im Sylter Hotel im Januar 2012 nicht die Aushändigung der Originalbelege, sondern bat "lediglich um die Ausfertigungen einer Kopie seiner Hotelrechnung", "bestehend aus mehreren Seiten, wie es bei Hotelrechnungen häufig vorkommt" - und er hat sie auch bekommen. Das ließ er gegenüber sz-online.de in einem Anwaltsschreiben erklären. Ob "seine Hotelrechnung" auch die Kosten für den Urlaub des Ehepaars Wulff umfasste, wollten die Anwälte auch auf wiederholte Anfrage hin nicht klarstellen. (sz-online)