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Hauptpreis für Döbelner „Traumfänger“

Eine Großbauchlitzer Schülerin hat die meisten Stimmen beim Malwettbewerb der Presley-Stiftung. Es war der vierte und trotzdem eine Premiere.

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Das Bild "Traumfänger" aus der Grundschule Großbauchlitz ist eines der acht Gewinner beim Malwettbewerb der Presley-Stiftung.
Das Bild "Traumfänger" aus der Grundschule Großbauchlitz ist eines der acht Gewinner beim Malwettbewerb der Presley-Stiftung. © privat

Region Döbeln. „Traumfänger“ hat Finja Duy ihr Werk genannt. Obwohl es keinen Gesamtsieger der acht beteiligten Schulen gibt, könnte die Viertklässlerin der Grundschule Großbauchlitz doch so genannt werden. Denn ihr Werk, ein Aquarell kombiniert mit Webtechnik, bekam beim vierten Malwettbewerb der Presley-Stiftung 187 und damit die meisten Stimmen insgesamt.

Auf Sächsische.de durften Nutzer des Portals über die Gewinner des „Jörg Wolfgang Krönert Förderpreis für Bildende Kunst“ der François Maher Presley Stiftung für Kunst und Kultur abstimmen. Zugleich erschienen jeweils fünf Werke aus acht Schulen im Döbelner Anzeiger. Corona zwang dazu, in diesem Jahr neue Wege zu gehen. „Und das hat gut funktioniert“, schätzt Redaktionsleiterin Elke Görlitz ein. 

Auch die Reporter von Sächsische.de und Döbelner Anzeiger hatten Finjas Werk als einen der Favoriten auserkoren und mit ihrem Tipp richtig gelegen. „Abstimmen durften die Mitarbeiter aber freilich nicht“, so Elke Görlitz. Finjas „Traumfänger“ fasziniert auch Ekkehart Stark. Der Kriebsteiner Künstler ist Förderer der Stiftung und hat exklusiv für Sächsische.de die Werke der jungen Künstler begutachtet. 

„Das Bild ‚Traumfänger‘ zeichnet sich durch eine große Farbharmonie aus. Besonders gelungen ist, dass völlig unterschiedliche Techniken miteinander verbunden wurden und der Arbeit etwas Gegenständliches geben“, sagt er.

Kreativ und detailgenau

Den zweiten Platz in der Gesamtwertung teilen sich Jilian Schloske von der Waldheimer Förderschule und Alexander Lewick von der Grundschule Gersdorf. Beide bekamen für ihre Werke jeweils 54 Stimmen und sind damit Gewinner an ihrer Schule.

Jilian Schloske schuf ein Fabelwesen in Mischtechnik. Durch Drehen des Blattes entwickelten sich unterschiedliche Strukturen. Mit schwarzem Fineliner gestaltete er die einzelnen Flächen. „Jilians Bild ist sehr kreativ. Besonders mag ich die Detailgenauigkeit des Fabelwesens“, urteilt Ekkehart Stark. 

Alexander Lewick schaut mit seinem Bild in eine „Verkehrte Welt“. Für ihn sei die Welt verrückter als in Wirklichkeit, so der Schüler. Das fasziniert Ekkehart Stark: „Großartig! Wirklich eine verkehrte Welt. Sehr viele Einzelfiguren, ungewöhnliche Perspektiven und sogar ein bisschen hintergründig.“

Die richtige Lebenseinstellung

Siegerin der Oberschule Waldheim wurde Lena Spitzner mit ihrem Aquarell „Traumtier“, einer Giraffe, die Sicherheit, Ruhe und Zufriedenheit ausstrahlen soll, aber auch Glück, Freude und Hoffnung. „Mich überzeugt die Farbenpracht. Wenngleich die Giraffe sehr wirklichkeitsnah dargestellt wurde, ergeht sich die Fantasie von Lena in den prächtigen Farben, mit denen es ihr gelingt, die Schönheit und Ästhetik des Tieres geradezu zu steigern“, so Stark.

Ferida Coli von der Döbelner Regenbogenschule hat sich selbst porträtiert. „Ich in meinen Träumen“ nannte sie ihr Bild, für das sie sich vor dem Zeichnen genau beobachtete. „Ein sehr ausdrucksstarkes Porträt, das eigentlich durch Schlichtheit, kluge Farbgebung und nur wenige Konturen wirkt“, sagt Ekkehart Stark darüber.

Das Siegerbild der Pestalozzi-Grundschule Hartha, das Paul Luca Lang einreichte, zeigt den kleinen Künstler selbst, wie er auf Büchern steht, um den Sternen näher zu sein und nach ihnen greifen zu können. „Eine schöne Träumerei, die sogar Hoffnung vermittelt, wenngleich Paul Luca die Sterne auch noch nicht berühren kann, so ist er mit seiner Lebenseinstellung jedoch auf dem richtigen Weg“, lobt Ekkehart Stark. 

Justus Heinrich von der Grundschule Waldheim zeichnete mit Blei- und Buntstift einen „Silberrücken“, inspiriert vom Besuch im Zoo Leipzig. Ekkehart Stark gefällt der genaue Blick des Schülers für Details: „„Mit wenigen Farben oder nur mit Schwarz zu arbeiten, ist nicht einfach. Dazu muss man viele Grauschattierungen nutzen.“ 

Zum Siegerbild von Sanni Rappich, Diesterweg-Grundschule Geringswalde, „Silvesterhimmel in meinen Träumen“, sagt er: „Es wirkt sehr prächtig. Der schwarze Hintergrund ist ausgezeichnet für das Thema gewählt. Die Farben leuchten besonders. Die Fassaden der Häuser wirken fast wirklich.

Ab 2021 Wettbewerb für ganz Mittelsachsen

Diese Jahr bekommen die Gewinner, die Zweit- und Drittplatzierten jeder Schule ihre Preise – Gutscheine für örtliche Gewerbetreibende – zugestellt. Auch dieses Verfahren ist den Hygienebestimmungen wegen Corona geschuldet. Trotzdem werden die Werke der jungen Künstler öffentlich ausgestellt: ab dem 14. November auf der Rochsburg. 

Landrat Matthias Damm wird die Ausstellung eröffnen und hat sich zudem bereiterklärt, im kommenden Jahr als Schirmherr des Malwettbewerbs zu fungieren. Der „Jörg Wolfgang Krönert Förderpreis für Bildende Kunst“ der François Maher Presley Stiftung für Kunst und Kultur wird dann in ganz Mittelsachsen in den Regionen Döbeln, Mittweida und Freiberg ausgeschrieben, so Presley. Organisator ist die Mittelsächsische Kultur gGmbH.

Die Gewinnerbilder im Überblick:

Finja Duy aus der Klasse 4b von der Grundschule Großbauchlitz fertigte das Bild „Traumfänger“ in Webtechnik und Aquarell.
Finja Duy aus der Klasse 4b von der Grundschule Großbauchlitz fertigte das Bild „Traumfänger“ in Webtechnik und Aquarell. © privat
Jilian Schloske aus Klasse 5 von der Förderschule Waldheim schuf ein „Fabelwesen“ in Mischtechnik.
Jilian Schloske aus Klasse 5 von der Förderschule Waldheim schuf ein „Fabelwesen“ in Mischtechnik. © privat
Alexander Lewick von der Grundschule Gersdorf schaut mit seinem Bild in eine „Verkehrte Welt“.
Alexander Lewick von der Grundschule Gersdorf schaut mit seinem Bild in eine „Verkehrte Welt“. © privat
Lena Spitzner aus der sechsten Klasse der Oberschule Waldheim hat ihr „Traumtier“ als Aquarell gezeichnet.
Lena Spitzner aus der sechsten Klasse der Oberschule Waldheim hat ihr „Traumtier“ als Aquarell gezeichnet. © privat
Ferida Coli von der Regenbogenschule Döbeln nannte ihr Bild „Ich...in meinen Träumen“.
Ferida Coli von der Regenbogenschule Döbeln nannte ihr Bild „Ich...in meinen Träumen“. © privat
"Greife nach den Sternen und höre nie auf zu träumen" von Paul Luca Lang, Schüler der Pestalozzi-Grundschule Hartha.
"Greife nach den Sternen und höre nie auf zu träumen" von Paul Luca Lang, Schüler der Pestalozzi-Grundschule Hartha. © privat
Justus Heinrich von der Grundschule Waldheim hat mit Bleistift und Buntstift auf Strukturpapier einen „Silberrücken“ gezeichnet.
Justus Heinrich von der Grundschule Waldheim hat mit Bleistift und Buntstift auf Strukturpapier einen „Silberrücken“ gezeichnet. © privat
Das Bild von Sanni Rappich von der Diesterwegschule Geringswalde ist mit Zuckerkreide entstanden. Die Achtjährige malte den „Silvesterhimmel in meinen Träumen“.
Das Bild von Sanni Rappich von der Diesterwegschule Geringswalde ist mit Zuckerkreide entstanden. Die Achtjährige malte den „Silvesterhimmel in meinen Träumen“. © privat

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