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Keine Lust auf Frühjahrsputz? Warum er trotzdem lohnt

Haushaltscoach Yvonne Winbeck erklärt, wie man sich zum Putzen motiviert und dabei Zeit und Geld spart.

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Wenn es wieder länger hell bleibt, sollte man das Tageslicht auch in die Wohnung lassen – indem man die Fenster vom Winterdreck befreit.
Wenn es wieder länger hell bleibt, sollte man das Tageslicht auch in die Wohnung lassen – indem man die Fenster vom Winterdreck befreit. © Christin Klose/dpa

Frau Winbeck, sollte man die ersten schönen Frühlingstage nicht besser nutzen als zum Putzen – und lieber Eis essen gehen?

Das könnte man zwar. Ab und an fühlt es sich aber richtig gut an, auch die versteckten Ecken in Haus oder Wohnung in Angriff zu nehmen und Ordnung zu schaffen. Und hinter dem Frühjahrsputz steckt ja noch mehr: Er ist ein Symbol für den Neubeginn.

Man bringt einfach das Trübe und Schwere vom Winter raus. Schönes Wetter, die Sonne scheint, das alles bringt wieder neue Energie und Zuversicht, aber vor allem auch Leichtigkeit ins Haus.

Wann ist denn der richtige Zeitpunkt für einen Frühjahrsputz?

Es ist immer dann richtig, wenn es sich für einen selber auch richtig anfühlt. Häufig sagt man auch, wenn die Temperaturen draußen wärmer werden. Zusammen mit Tageslicht kann man beispielsweise die Fenster besser putzen. Für mich persönlich: Zwischen Fasching und Ostern.

Wichtig ist vor allem eines: Stress ist dabei fehl am Platz! Hat man den Kopf nicht frei und ist beim Putzen noch unter Zeitdruck, fehlt es einem erst recht an Motivation. Man sollte einen Tag wählen, der einem gut passt. Ohne Termine, ohne Verpflichtungen. Dazu würde ich mir auch meine Lieblingsmusik anmachen. Irgendwas Flottes, wo man sich gern dazu bewegt.

Mein Geheimtipp: Einen Timer stellen! Zehn Minuten mal machen und schauen, wie weit man kommt. Sie glauben gar nicht, was sie innerhalb dieser Zeit alles schaffen können. Dann kann man auch im weiteren Verlauf immer wieder mal weitere Mini-Etappen machen.

Viele putzen bereits regelmäßig. Warum dann noch der Frühjahrsputz?

Das ist die unterschätzte Gelegenheit, um wirklich mal auszusortieren, auszumisten, wieder irgendwo neu zu starten. Es hat ja was von einem Ritual, wenn man es im Frühjahr immer wieder macht. Grundsätzlich sollte man mit System ans Putzen ran.

Dann vergisst man auch nichts und spart Zeit, statt kreuz und quer etwas zu machen. Fängt man von oben an und arbeitet sich nach unten, spart man sich doppelte Arbeit, da der Schmutz ebenso von oben nach unten fällt.

Sind Lifehacks wie Natron und Backpulver das Nonplusultra?

Es gibt so viele Tipps, wie man richtig Arbeit sparen kann. Natürliche Hausmittel wie Backpulver und Natron sparen Chemie und Geld. Was ich persönlich wichtig finde, ist, dass ich Ordnung reinbringen muss. Ich stelle häufiger fest, dass viele Menschen bestimme Dinge doppelt und dreifach im Haus gelagert haben. Warum hat man nicht eine zentrale Stelle? Das spart Zeit und Nerven beim Suchen.

Ich empfehle auch, den Frühjahrsputz gemeinsam mit den Partnern oder Kindern zu machen. Das geht schneller. Der Anfang ist immer am schwersten. Aber letztlich ist die Belohnung am Ende, wenn alles blitzeblank ist und die Wohnung wieder frisch durftet, die beste Motivation, um anzufangen. (dpa)