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Haushaltsauflösung: Organisation ist die halbe Miete

Die Gründe für eine Haushaltsauflösung können sehr unterschiedlich sein: 

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© Flickr.com/Moving DayCambodia4kids.org Beth Kanter

Auswanderung, Weltreisen, Zwangsräumung, Umzug in ein Pflegeheim oder Tod eines Angehörigen. In jedem Fall bedeutet es, dass sowohl der Wohnsitz als auch alle Besitztümer in der Wohnung nicht mehr benötigt werden. Eine Haushaltsauflösung sollte gut durchdacht und genau geplant sein.

Verträge fristgerecht kündigen

Zuerst sollte man sich vergewissern, dass man alle Kündigungsfristen einhält. Neben der Kündigung der Wohnung betrifft das Verträge mit Strom-, Wasser-, Telefon- und Internetanbietern. Für die weitere zeitliche Planung ist es außerdem wichtig, sich beim Vermieter darüber zu informieren, in welchem Zustand die Wohnung abgegeben werden muss. Sind Renovierungsarbeiten nötig? Müssen die Wände geweißt und Bohrlöcher zugespachtelt werden? Solche Arbeiten beanspruchen nach der Entrümpelung der Wohnung noch einmal viel Zeit.

Haushaltsauflösung mit Unternehmen oder eigenständig bewältigen?

Als nächstes muss man sich entscheiden, ob man ein Unternehmen damit beauftragen will, sich um die Entrümpelung der Wohnung zu kümmern. Die beauftragte Firma holt dann alle Möbelstücke, Kisten und beweglichen Objekte aus der Wohnung ab und entsorgt diese. Grundsätzlich ist diese Art der Haushaltsauflösung die schnellste und kostengünstigste Variante. Im Vorhinein sollte man aber unbedingt sicherstellen, dass keine persönlichen Gegenstände und Wertsachen in der Wohnung verblieben sind. Viele jedoch möchten sich – oft aus emotionalen Gründen – selbst um die Haushaltsauflösung kümmern. Wer sich dafür entscheidet, sollte folgende Punkte beachten:

- Überblick verschaffen: Es ist ratsam, sich von Zimmer zu Zimmer voranzuarbeiten, um immer den Überblick zu behalten und strukturiert vorzugehen. Dabei sollte man sämtliches Mobiliar in verschiedene Kategorien einteilen. Was möchte man selbst behalten? Was kann man verkaufen oder verschenken? Was wird weggeschmissen? Um nicht die Übersicht zu verlieren, kann man die Gegenstände mit Aufklebern in verschiedenen Farben markieren, beispielsweise Rot für „entsorgen“, Blau für „verkaufen oder verschenken“ und Grün für „behalten“. So wissen auch die Helfer Bescheid.

- Müll fachgerecht entsorgen: Um sperrige Gegenstände wie Möbel und Matratzen zu entsorgen, muss in Sachsen die Abholung von Sperrmüll beantragt werden. Diesbezüglich sollte man sich mindestens vier Wochen im Vorhinein um einen Termin kümmern. Weiterhin müssen sämtliche Batterien aus Geräten entfernt werden. Sondermüll wie Elektrogeräte kann man kostenlos auf Wertstoffhöfen (außer Dippoldiswalde, Neustadt und Weinböhla) abgeben. Seit Juli 2015 ist außerdem der Handel dazu verpflichtet, gebrauchte Elektrogeräte zurückzunehmen. Voraussetzung ist, dass Großgeräte wie Kühlschränke oder Waschmaschinen auch beim jeweiligen Händler gekauft wurden. Für Kleingeräte (bis 25 Zentimeter Kantenlänge) gilt diese Regelung übrigens nicht – sie können überall abgegeben werden.

- Wertsachen verkaufen: Oft findet man bei einer Haushaltsauflösung noch wahre Schätze, ob antike Möbel, antiquarische Bücher oder Schmuck. Wer diese nicht selbst behalten möchte, kann den Hausrat verkaufen, zum Beispiel per Kleinanzeigen, in Fachgeschäften oder auf dem Flohmarkt. Dabei sollte man eine ungefähre Vorstellung vom Wert der Gegenstände haben. So sind zum Beispiel auch defekter Schmuck, Zahngold oder Silberbesteck noch etwas wert. Auf seriösen Portalen wie gold.de kann man Erfahrungen über den Verkaufswert von Edelmetall sammeln und Münzen, Barren, Medaillen, Schmuck, Tafelsilber und vieles mehr verkaufen. Alte Möbel kauft beispielsweise die Antikhalle Dresden an.

- Flohmarkt veranstalten: Kleinmöbel, DVDs, Bücher, gut erhaltene Kleidung, Porzellan und Küchengeräte hingegen sind gut für Trödelmärkte geeignet. Aber auch Großgeräte wie Wasch- oder Spülmaschinen kann man auf dem Flohmarkt verkaufen, wenn man sie zu fairen Preisen anbietet. Und falls man nicht alles loswird, kann man etwas Gutes tun und spenden. Hierfür gibt es zahlreiche Einrichtungen in Sachsen, zum Beispiel die Flüchtlingshilfe in Leipzig, die sowohl Möbel und Kleidung als auch anderen Hausrat gut gebrauchen kann.

- Wohnung besenrein übergeben: Nachdem die Wohnung endgültig ausgeräumt ist, geht es an die letzten Feinarbeiten. Je nach Absprache mit dem Vermieter muss man Renovierungsarbeiten vornehmen und alle Zimmer putzen, sodass die Wohnung besenrein übergeben werden kann.

*Dieser Artikel entstand in Zusammenarbeit mit dem externen Redakteur Marcel Friedmann.