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Hausverwaltung entschuldigt sich für Heizungsausfall

Versicherungsmakler Klaus Heller saß im Winter in seinem kalten Büro, weil sein alter Ofen abgerissen wurde. Nun wurde nachgerüstet.

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© Sven Ellger

Von Sarah Herrmann

Als Versicherungsmakler Klaus Heller kürzlich sein Büro auf der Großenhainer Straße betrat, konnte er es kaum fassen. Kuschelige 25 Grad Celsius zeigte das Thermometer an. Was für einige zu warm, für andere selbstverständlich ist, hatte Heller sich seit Langem ersehnt. Denn seit Oktober saß er ohne Heizung in seinem Büro.

Die Hausverwaltung Berlinhaus hatte im Sommer vergangenen Jahres den Schornstein abreißen lassen. Dabei hatten die Mitarbeiter scheinbar nicht bedacht, dass nicht nur die Mehrfamilienhäuser, sondern auch der angrenzende Anbau mit Hellers Büro per Ofen beheizt werden. Als Mitarbeiter der Hausverwaltung feststellten, dass der Versicherungsmakler seinen Ofen beheizte, ohne einen Abzug zu haben, wurde ihm dies untersagt. Einen Ersatz gab es aber zunächst nicht. Schließlich wurde im Januar doch ein Heizkörper montiert. Dieser schaffte es allerdings nur, den Raum auf 16 Grad Celsius zu erhitzen – viel zu wenig.

In Büro- und Wohnräumen muss der Vermieter im Winter für eine Mindesttemperatur von 20 bis 22 Grad Celsius sorgen, so der Deutsche Mieterbund. Solange dies nicht geschieht, kann der Mieter weniger bezahlen. Bei einem kompletten Heizungsausfall kann er die Zahlung im Extremfall auch komplett einstellen. Allerdings nur, wenn draußen Minustemperaturen herrschen. Bei einer Zimmertemperatur von bis zu 18 Grad Celsius kann die Miete um 20 Prozent gemindert werden.

Auch Heller zahlte seit Oktober weniger. Das muss er nun nicht mehr. Ein zweiter Heizkörper wurde kürzlich eingebaut. Sogar eine Entschuldigung habe es von Berlinhaus gegeben. Mit der SZ hat die Firma nicht kommuniziert. „Es ist fantastisch, wie schnell das auf einmal lief“, sagt Heller und freut sich über seine 25 Grad Celsius.