Andreas Richter aus Graupa blickt mit einer gewissen Skepsis auf das Stadt- und Flugplatzfest 2019 in Pirna. Für Letzteres hat sich der Aeroclub Pirna etwas ganz Besonderes ausgedacht. Interessierte können Rundflüge mit einer originalen Junkers Ju-52, im Volksmund auch Tante Ju genannt, buchen. „Eine tolle Idee, die bestimmt viele Besucher anlockt“, sagt Richter. Aber er befürchtet extreme Lärmbelästigung für die Anwohner. Denn am 15. und 16. Juni soll die alte Lady pro Tag sechsmal von dem Flugplatz in Copitz abheben. Das ist nach Richters Ansicht zu häufig. „Für Flüge mit der Ju-52 zum Stadtfest in Pirna ist es sinnvoll, die Anzahl der Flüge und damit den Verkauf von Tickets zu begrenzen“, sagt er. Seiner Ansicht nach seien zwei Flüge am Vormittag und zwei am Nachmittag akzeptabel. Wenn Militärflugzeuge zwei Sekunden die Stille zerstören, schreit die ganze Stadt. „Wird aber stündlich gestartet und gelandet und der Lärm hält entsprechend lange an, ist das nicht mehr lustig“, vergleicht Richter.

Roman Stelzner, Veranstaltungsleiter des Flugplatzfestes und Mitglied im Aeroclub Pirna, kennt die Diskussion. „Wir haben bereits Rücksicht genommen. Deshalb verläuft die An- und Abflugroute auch definitiv nicht über die Ortschaft Graupa“, beruhigt er. Er betont, dass die Genehmigung der Stadt für diese Flüge auf dem Weg sei, auch die Naturschutzbehörde wurde mit an Bord geholt. „Es gab Auflagen für die Rundflüge mit der Ju, die wir einhalten werden“, verspricht Stelzner. Eine Reduzierung der Flüge auf vier pro Tag, sei nicht realistisch. Der Veranstalter müsse schließlich auch wirtschaftlich denken. „Wir holen die Ju-52 extra aus der Schweiz nach Pirna. Die Kosten müssen gedeckt werden“, erläutert Stelzner. In diesem Zusammenhang erklärt er, dass es bereits großen Andrang für die Flüge mit der Tante Ju im Vorverkauf gibt. „Das Interesse der Bevölkerung ist vorhanden“, sagt er.