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Pirna: Spielerische Hilfe für Kinder in Krisen

Was verbindet die Pirnaer Rotarier mit dem Kriseninterventionsteam? Am Anfang eine persönliche Erfahrung, aus der mehr wurde.

Von Heike Sabel
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Anna-Isabell Kreutz, Volker Stäbler und Bernd Wenzel (v.l.) testen Teile aus dem Spielemobil, mit dem die Johanniter in Krisen Kindern helfen.
Anna-Isabell Kreutz, Volker Stäbler und Bernd Wenzel (v.l.) testen Teile aus dem Spielemobil, mit dem die Johanniter in Krisen Kindern helfen. © Daniel Schäfer

Der Tod ist immer eine Ausnahmesituation. Auch für Bernd Wenzel. Als er noch Schulleiter des Pirnaer Schiller-Gymnasiums war hat er mehrere Male den Tod von Lehrerinnen selbst und mit den Schülern und Lehrern verarbeiten müssen. "Man weiß, was man tun muss, aber es ist immer zu viel", sagt er. In einer solchen Situation machte er eine folgenreiche Bekanntschaft.

Es war das Kriseninterventionsteam der Johanniter mit Stephan Kays, das Wenzel und der Schule half. "Eine sehr professionelle und gleichzeitig menschliche Hilfe war das", sagt er. Zur praktischen Hilfe kam das Überwinden der Angst. Auch wenn der Umstand ein sehr trauriger war, ist Wenzel für die Erfahrung, die er mit sich brachte, dankbar.

Spielen als Teil des Konzeptes

Dieser ersten Begegnung folgten weitere. Zunächst kam Kays ins Gymnasium, um die Arbeit des Kriseninterventionsteams vorzustellen. Dann sammelten Schüler und Lehrer für dessen Arbeit Spenden. Das Team hilft, wenn es außergewöhnliche Ereignisse gibt, die Menschen in eine Krise stürzen. Das kann ein plötzlicher Tod in einer Familie sein, das kann eine Hochwasser-Katastrophe sein oder der Amokalarm vor zwei Jahren in der Heidenauer Grundschule. In solchen Situation hilft Spielen, Kinder abzulenken, sie auf andere Gedanken zu bringen. Nicht nur das, aber es ist ein Teil des Konzeptes.

Und das ist die komplette Ausstattung des Spielmobils des Kriseninterventionsteams.
Und das ist die komplette Ausstattung des Spielmobils des Kriseninterventionsteams. © Johanniter/Martin Storch

Das Vorstellen und die Spende sollten nicht einmalig sein. Wenzel machte sich bei den Rotariern, bei denen er zugleich Vorsitzender des Rotarier-Vereins ist, für eine Weiterführung der Kontakte stark. Das KIT konnte so jetzt für 1.500 Euro der Rotarier seine Spielmobil-Grundausstattung erweitern. Bälle, Tore, Bobby-Cars, Minibagger und Weiteres wurden nach Absprache mit Pädagogen gekauft. Am besten wäre natürlich, wenn das Mobil möglichst wenig zum Einsatz kommt, weil es keine Katastrophen gibt. Doch das wird leider nicht der Fall sein.

Sebnitzer Kinderheim profitiert auch

Kommerziell vermietet wird das Mobil in der Zeit, in der es nicht gebraucht wird, nicht, sagt Kays. Es könnte dann aber für gute Zwecke eingesetzt werden. Zum Beispiel im Sebnitzer Kinderheim, das ebenfalls zu den von den Rotariern in der Region unterstützten Einrichtungen gehört. Und so wird es wohl nicht das letzte Mal gewesen sein, dass sich Rotarier und Kriseninterventionsteam trafen, um zu helfen. "Das Gute ist, dass man, wenn man gute Sachen tut, guten Menschen trifft", sagte Wenzel zur symbolischen Spendenübergabe jetzt im Heidenauer Johanniter-Zentrum.

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