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Heiko Driesnack wiedergewählt

Der alte ist auch der neue Bürgermeister von Königsbrück. Überraschend deutlich verliert der CDU-Kandidat in Elstra.

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© René Plaul

Von Frank Oehl

Das ging Sonntagbend ganz fix. Schon kurz vor 18.45 Uhr war der wichtigste Spannungsbogen der Bürgermeisterwahlen im Altkreis Kamenz bereits abgefedert. Heiko Driesnack (CDU) ist trotz zweier Gegenkandidaten im Amt bestätigt worden. Mit 70,5 Prozent fiel sein Sieg klarer aus, als er selbst gedacht hatte. „Ich hatte schon gehofft, dass es im ersten Wahlgang reichen könnte. Aber nun freue ich mich umso mehr über die deutliche Bestätigung meiner Arbeit.“ Timo Schreyer (AfD) schaffte 16,6 Prozent, Stadtrat Uwe Seiler von den Freien Wählern 12,9 Prozent. Ein zweiter Urnengang – bei dem übrigens anders als im Vortext am Freitag geschrieben seit 2014 keine Neukandidaturen mehr möglich sind – entfällt, da Heiko Driesnack die 50 Prozent deutlich übertroffen hat. Damit ist die Bürgermeisterwahl im Altkreis Kamenz bereits beendet. Für Heiko Driesnack steht bereits am Dienstag der Bürgermeister-Alltag an. „Da kommt der Stadtrat zusammen, denn das Tagesgeschäft muss natürlich weiter gehen.“

65 Prozent für Frank Wachholz

In der Stadt Elstra wird sich hingegen einiges ändern. Etwas überraschend hat Björn Koffinke für die CDU das Rennen gegen Frank Wachholz vom Runden Tisch deutlich verloren. Während Wachholz auf 65 Prozent der Stimmen kam, musste Koffinke mit 35 Prozent vorliebnehmen. Der Hauptamtsleiter, dem seit dem schleichende Rückzug des amtsmüden Volker Brandt in die Unsichtbarkeit die Hauptlast der Arbeit im Rathaus oblag, zeigte sich enttäuscht über das Wählervotum, muss es aber hinnehmen. Große Freude hingegen herrschte beim Gegenkandidaten. „Ich hatte mit einem viel knapperen Ausgang gerechnet“, sagte Wachholz. Für den Seiteneinsteiger in die Kommunalpolitik wird es nun ernst. „Ich werde mich in meinem Job beurlauben lassen, damit ich ab 1. August bereit stehe.“ Dabei hofft der 46-jährige Berufssoldat auf die weitere Mithilfe des langjährigen Hauptamtsleiters. „Ich habe Björn Koffinke bereits angefragt.“ Dieser stand am Abend dem Ansinnen kritisch gegenüber. „Ich halte an meiner Wahlaussage fest, dass sich Elstra keinen Hauptamtsleiter mehr leisten kann.“ Der Bürgermeister habe die volle Richtlinienkompetenz, die Umsetzung sei durch Sachbearbeitung gewährleistet. „Ich glaube nicht, dass ich der Stadt Elstra erhalten bleibe.“ Wenn ein Gleis verstopft sei, müsse man auf ein anderes ausweichen, sagte der 39-Jährige. Beide Kandidaten hatten sich einen fairen, an Sachthemen orientierten Wahlkampf geliefert und damit offenbar auch der Demokratie einen wichtigen Dienst erwiesen. Immerhin betrug die Wahlbeteiligung in Elstra ordentliche 65,2 Prozent.

Das sind Werte, die auf Wechselstimmungen hindeuten. Wie in Lichtenberg. Der langjährige Amtsinhaber Christian Mögel (CDU) rettete sich bei einer Wahlbeteiligung von 70,1 % mit 51,6 % der Stimmen geradeso vor Einzelbewerber Thomas Schubert ins Ziel, der 48,4 % erreichte. Das war knapp. Nicht ganz so eng ging es bei einer Wahlbeteiligung von sogar 72,6 % in Nebelschütz zu. Amtsinhaber Thomas Zschornak, immerhin auch schon 25 Jahre zumeist ehrenamtlicher Bürgermeister, erreichte 58,2 %, während sein Gegenkandidat Georg Schwede von der Bürgerinitiative diesmal auf 41,8 % kam. Das war schon knapper als zuletzt, aber zu einem weiteren Scharmützel der beiden wird es nicht kommen, weil der 61-jährige Schwede in sieben Jahren nicht mehr wählbar ist.

Truxa-Richter gewinnt gegen Grahl

Einen Wechsel im Bürgermeisteramt gab es in Neukirch. Bei einer Wahlbeteiligung von 59,2 % fegte Einzelbewerberin Grit Truxa-Richter mit 70,9 % der Stimmen den Amtsinhaber Steffen Grahl (29,1 %) förmlich aus dem Chefsessel. In Räckelwitz (Wahlbeteiligung 57,9 %) hingegen war Franz Brußk (CDU - 79,8 %) auch von Steffen Hitze (20,2 %) von der Freien Sorbischen Wählervereinigung nicht zu gefährden und strebt jetzt sage und schreibe 48 (!) Jahre Amtszeit an.

In fünf Gemeinden gab es nur einen Bewerber. In Laußnitz (WB 49,6 %) wurde Joachim Driesnack (Freie Wähler – 97,8 %), in Steina (45,7 %) Lutz Hönicke (FDP – 96,5 %), in Schwepnitz (52,9 %) Elke Röthig (Einzelbewerberin– 96,7 %) und in Ralbitz-Rosenthal (43,5 %) Hubertus Rietscher (CDU – 91,9 %) im Amt bestätigt. Den vakanten Bürgermeisterposten in Crostwitz (46,8 %) besetzt nun Marko Klimann (CDU – 87,2 %).