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Herrnhut will den Welterbe-Titel

Der Stadtrat hat in seiner letzten Sitzung vor der Wahl einem Bewerbungsprozess zugestimmt. Nun ist ein anderer, wichtiger Partner am Zug.

Von Anja Beutler
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Herrnhut will seine Chance auf den Unesco-Titel nutzen.
Herrnhut will seine Chance auf den Unesco-Titel nutzen. © Archivfoto: Matthias Weber

Der Stadtrat von Herrnhut hat sich gestern Abend für eine Welterbe-Kandidatur ausgesprochen. Bei einer Enthaltung stimmten die anwesenden Stadträte für den Beschlussvorschlag, der auch mit dem Ältestenrat der Herrnhuter Brüdergemeine abgestimmt ist. Damit ist der Weg für eine gemeinsame Bewerbung mit dem amerikanischen Bethlehem geebnet. Die Gründung der Herrnhuter in den USA arbeitet bereits seit Längerem an einer Bewerbung und will gemeinsam mit Herrnhut einen Eintrag bei der Unesco erreichen. Dabei soll an das dänische Christiansfeld angeknüpft werden, das ebenfalls Herrnhuter gegründet haben und bereits seit 2015 den Welterbe-Status hat. Herrnhut gilt mit seiner Einheit von Bausubstanz und geistiger Haltung als einzigartig und ist zudem das Musterbeispiel für zahlreiche weitere Gründungen der Brüdergemeine weltweit.

Der Beschluss des Stadtrates war zudem nötig, damit  der Freistaat sein Engagement für eine Unesco-Bewerbung ins Werk setzt. Nach Angaben von Bürgermeister Willem Riecke (Herrnhuter Liste) steht im Juni ein Kabinettsbeschluss auf der Tagesordnung, wo sich Sachsen auch zur finanziellen Unterstützung bereiterklären wird. Der Ratsbeschluss ist die Voraussetzung für die Entscheidung des Kabinetts.

Wann genau eine Entscheidung über einen Welterbestatus fallen wird, ist aber noch nicht absehbar. Derzeit hat die Stadt Herrnhut als Träger der Bewerbung auf deutscher Seite ein Vorkonzept eingereicht, das klären soll, ob die Bewerbung mit Bethlehem Chancen hat und nach wie vor von der Unesco gewünscht ist. Mit einer Antwort wird im September/Oktober dieses Jahres gerechnet. Wenn das Votum positiv ausfällt, wird Herrnhut gemeinsam mit dem Freistaat das Konzept weiter ausarbeiten, damit die Stadt auch auf der deutschen Tentativliste - einer nationalen Vorschlagsliste - registriert wird. Sollte die Stadt im Laufe des Bewerbungsprozesses auf ungeahnte Hindernisse stoßen, kann die Entscheidung zurückgenommen werden, betonte Bürgermeister Riecke auf Nachfrage.

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