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Die Einkaufsstadt Radeberg lädt ein

Die Beschränkungen sind ja weitgehend vom Tisch – es kann wieder eingekauft werden. Radeberg bietet sich dabei als spannendes Ziel auch für Dresdner an.

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© Thorsten Eckert

Als Bierstadt ist Radeberg – vor den Toren Dresdens – ja längst bekannt. Dabei ist Radeberg auch eine interessante Einkaufsstadt, die zum gemütlichen Bummel einlädt. In der Innenstadt locken zahlreiche Geschäfte und Dienstleister; und Radebergs Stadtoberhaupt Gerhard Lemm ist ohnehin davon überzeugt, dass eine Innenstadt gegenüber den großen Einkaufszentren durchaus zahlreiche Vorteile besitzt. Wie Radeberg mit der aktuellen Situation umgeht und warum es sich lohnt, in die Bierstadt zu kommen, darüber sind wir mit dem Oberbürgermeister der 20.000-Einwohnerstadt ins Gespräch gekommen.

Im Gespräch mit dem Oberbürgermeister von Radeberg
Im Gespräch mit dem Oberbürgermeister von Radeberg © Thorsten Eckert

Herr Lemm, seit Montag sind ja nun zahlreiche zusätzliche Lockerungen in Sachsen umgesetzt worden. Welche positiven Aspekte sehen Sie dadurch mit Blick zum Beispiel auf die Einkaufsstadt Radeberg?

Das Leben kann wieder in die Stadt zurückkehren. Alle Geschäfte können wieder öffnen und werden das auch tun. Und ich denke, viele, die bisher nur das lebensnotwenige besorgen konnten, freuen sich nun darauf, wieder richtig einkaufen zu können.

Sie haben ja schon immer davon gesprochen, dass eine belebte Einkaufsstraße in einer Innenstadt gegenüber großen Einkaufszentren auch für die Kunden viele Vorzüge haben kann. Wie bewerten Sie das gerade mit Blick auf die aktuelle Krise?

Aktuell liegen die Vorzüge ja noch deutlicher auf der Hand. In der Innenstadt haben wir ja im Grunde ein Einkaufszentrum unter freiem Himmel. Wo man zum Verschnaufen gleich zwei Parkanlagen direkt daneben hat. Auch unser Bürgerbüro im Rathaus ist wieder ohne Voranmeldung aufzusuchen, da kann man manches gleich mit dem Einkauf verbinden. Auch das nahegelegene Schloss Klippenstein öffnet am 8. Mai wieder.

Warum lohnt es sich aus Ihrer Sicht gerade jetzt, auf einen Sprung in Radeberg vorbeizukommen?

Wie schon gesagt, es gibt kaum einen besseren Ort für einen entspannten Einkaufbummel, zumal ja auch etliche Dienstleister wieder öffnen. Und man muss dann eben auch nicht im Freien oder gar im Park immer Mund und Nase bedecken und kann durchatmen. Und wir haben eben viele engagierte Fachhändler nah beieinander, die wieder gerne für ihre Kunden da sind. Mit entsprechender Kompetenz und Beratung.

Gerade beim Thema Versorgung mit Mundschutz oder überhaupt medizinischen Produkten hat sich ja die Gefährlichkeit der Abhängigkeit von Produktionen in anderen Ländern gezeigt. Was sollten wir aus Ihrer Sicht als Oberbürgermeister dringend aus dieser Krise lernen?

Dass regionale Versorgung eben wichtig ist. Und dass nicht alles vom Preis her betrachtet werden darf. Manches mag, ob bei der Herstellung oder beim Kauf, regional etwas teurer sein. Dafür aber sicherer und oft auch höherwertiger.

Was wird sich in Radeberg durch diese Erkenntnisse ändern?

Ich hoffe, dass man sich wieder stärker auf regionale Produkte und Dienstleistungen besinnt. Und auch wieder mehr regional produziert. Gerade weil man erlebt hat, wie schwierig die Versorgung sonst sehr schnell werden kann.

Hat die aktuelle Virus-Krise aus Ihrer Sicht gezeigt, dass die enge Beziehung zwischen Kunden und Geschäften vor Ort – also im Umfeld der Kunden – gerade in schwierigen Zeiten besonders wichtig ist?

Unbedingt. Das gilt sowohl für die Kunden als auch für die Händler. Da ist Vertrauen gerade in Krisenzeiten das, was zählt. Ich habe etwa für August eine Reise gebucht. Nicht online, sondern im örtlichen Reisebüro. Da bin ich jetzt froh, kompetent informiert zu werden, anrufen zu können und nicht in einer anonymen Hotline steckenzubleiben. Und ähnliches gilt im Grunde überall.

Was kann denn eine Stadtverwaltung tun, um den ortsansässigen Händlern zu helfen?

Was wir da tun können, machen wir im Grunde schon sehr lange. Die von vielen Städten jetzt nachgelassenen Sondernutzungsgebühren etwa erheben wir seit über 20 Jahren nicht mehr. Auch kostenloses Parken haben wir schon ewig. Natürlich stunden wir bei Bedarf auch erst mal die Gewerbesteuer, das habe ich gleich am Anfang entschieden. Jetzt müssen wir noch enger zusammenarbeiten, um nach weiteren Möglichkeiten zu suchen. Etwa im Marketing oder der Angebotserweiterung. Da gehört dann auch hoffentlich möglichst bald die Gastronomie mit dazu.

Radeberg hat sich in den vergangenen Jahren durchaus auch zum touristischen Anziehungspunkt rund ums Thema Bier entwickelt – mit Radeberger Biertheater, Brauereiführungen und preiswerten, guten Hotels vor den Toren Dresdens. Wo sehen Sie bei diesem Thema Radeberg am Ende des Jahres?

Da wird es natürlich erhebliche Einbrüche in den Jahresbilanzen geben. Aber ich glaube, wenn das Leben wieder normal ablaufen kann, wird es da viel Nachholbedarf geben. Und den zu decken, sind wir gut aufgestellt.

Kann die Krise vielleicht sogar Dresdener und Radeberger ein Stück enger zusammenrücken lassen?

Durchaus möglich. Der Dresdener, der vielleicht jetzt mal eher zu uns zum Einkauf kommt, kommt vielleicht wieder, weil es ihm gefällt. Der Radeberger findet vielleicht wieder stärker Gefallen am Dresdener Zoo. Der Dresdener freut sich vielleicht wieder aufs Biertheater, der Radeberger auf die Semperoper und das sind ja nur einige wenige Beispiele… Auch im Tourismus kann ich mir vorstellen, dass die Region auch wieder stärker ins Blickfeld rückt.

Gespräch: Jens Fritzsche

Zum Abschluss des Interviews gibt es die Stadt noch in Zahlen

Aktuell sind in Radeberg 280 Firmen ansässig davon 90 im Handel und Einzelhandel, 20 im Elektrohandwerk, 89 im Dienstleistungsbereich, 29 Industriebetriebe, elf im Gast- Beherbergungsgewerbe – hinzu kommen 772 Kleingewerbetreibende.

Radeberg ist zudem eine lebendige Einkaufsstadt mit einem ganz besonderen Flair: In der Innenstadt gibt es etwa 100 Geschäfte und Gastronomiebetriebe, die neben Artikeln des täglichen Bedarfs, modischer Bekleidung auch individuelle Angebote und Radeberger Besonderheiten, wie den Bitterlikör, handgefertigte Glasgravuren, Goldschmuck, Holzkunst und regionale Leckereien sowie vieles mehr bieten.

Radeberg ist sehr gut mittels Bahn, Bus und PKW zu erreichen: Lediglich 20 Autominuten ist der Flughafen Dresden entfernt, der Bahnhof in Radeberg liegt nahe dem Stadtzentrum. Die Abfahrt der Autobahn 4 Radeberg/Pulsnitz liegt nur acht Kilometer entfernt; Abfahrt Radeberg/Ottendorf-Okrilla 10 Kilometer. Zudem liegt Radeberg an den Bahnstrecken Dresden-Görlitz/Zittau und Dresden-Kamenz – von und nach Dresden quasi im S-Bahn-Takt. Nicht unwichtig ist auch die unmittelbare Nähe zum Flughafen Dresden-Klotzsche.

Auch kulturell hat die Bierstadt eine Menge Überraschendes zu bieten. So ist hier Sachsens erstes Mundarttheater – das Radeberger Biertheater – ansässig, das derzeit allerdings noch pausieren muss. Das Museum Schloss Klippenstein hingegen öffnet am Freitag wieder.

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In der folgenden Google Maps Karte finden Sie eine Übersicht der Händler die wieder geöffnet haben. 

© PR