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Hexenfeuer lodern überall 

Tausende haben sich an hunderten Feuern zwischen Oybin und Bad Muskau versammelt und gemeinsam "böse Geister vertrieben". Nicht überall blieb es friedlich.

Von Thomas Mielke
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Dieses Bild gab es gestern Abend hunderte male im Landkreis Görlitz.
Dieses Bild gab es gestern Abend hunderte male im Landkreis Görlitz. © Foto: Nikolai Schmidt

Wer gestern Abend im Landkreis Görlitz unterwegs war, konnte hunderte Hexen- beziehungsweise Walpurgisfeuer lodern sehen. Tausende Menschen haben sich daran versammelt und gemeinsam gefeiert. Nicht überall blieb es friedlich, auch wenn die Polizei heute bilanzierte: "Die Hexenfeuer verliefen aus polizeilicher Sicht, ohne größere Störungen." In der gesamten Oberlausitz  nahmen Polizisten bei den Feiern zehn Anzeigen wegen Körperverletzungen, eines Diebstahls, einer versuchten Sachbeschädigung sowie eines Verstoßs wegen der Abgabe alkoholischer Getränke an Minderjährige auf.

In Girbigsdorf an der Holtendorfer Straße gerieten am frühen Mittwochmorgen mehrere junge Männer in einen Disput. "Zwei miteinander streitende Gruppen, bestehend aus je drei Männern, schlugen schließlich aufeinander ein", teilte die Polizei heute mit. "Die Beteiligten trennten sich jedoch, bevor alarmierten Polizisten eintrafen." Schwerwiegend verletzt wurde niemand. Die Kriminalpolizei ermittelt.

Ein 14-Jähriger mit 1,1 Promille Alkohol im Blut hat in der Nacht zu Mittwoch in Uhsmannsdorf am Bahnhof laut herumgebrüllt und soll nach Zeugenangaben auch "Heil Hitler" gerufen haben. "Von zwei unbekannten Personen bekam er vermutlich dafür Schläge ins Gesicht", teilte die Polizei heute mit. Die Beamten ermitteln nun gegen beide Seiten.

Am Olbersdorfer See, auf der Tanzfläche, kam es in der Nacht zu einem Streit zwischen einem 17-Jährigen und einer Gruppe von Jugendlichen. Der Heranwachsende besprühte sie daraufhin mit einem Pfefferspray. "Dabei erlitten drei Personen (15, 18 und 24 Jahre alt) leichte Augenreizungen und mussten ärztlich behandelt werden", so die Polizei, die nun wegen gefährlicher Körperverletzung ermittelt.

Eines der Feuer mit den meisten Besuchern in der Zittauer Gegend ist das am Olbersdorfer See. Parallel dazu findet die Saisoneröffnung statt. Foto: Rafael Sampedro
Eines der Feuer mit den meisten Besuchern in der Zittauer Gegend ist das am Olbersdorfer See. Parallel dazu findet die Saisoneröffnung statt. Foto: Rafael Sampedro © undefined
Kurz nach 21 Uhr wurde der Holzhaufen am Rosenhof in Görlitz angezündet. Foto: Nikolai Schmidt
Kurz nach 21 Uhr wurde der Holzhaufen am Rosenhof in Görlitz angezündet. Foto: Nikolai Schmidt © undefined
Vor dem Hexenbrennen im Nieskyer Ortsteil See waren die Kinder zu einem Lampionumzug eingeladen. Foto: André Schulze
Vor dem Hexenbrennen im Nieskyer Ortsteil See waren die Kinder zu einem Lampionumzug eingeladen. Foto: André Schulze © undefined
Über das Feuer hinaus gab es in Großhennersdorf fantasievolle Spiel- und Theateraktionen, hier mit "Hexe" Alin Wünschen, Madlen (9/links)) Teresa (10). Foto: Rafael Sampedro
Über das Feuer hinaus gab es in Großhennersdorf fantasievolle Spiel- und Theateraktionen, hier mit "Hexe" Alin Wünschen, Madlen (9/links)) Teresa (10). Foto: Rafael Sampedro © undefined

Der Brauch der Hexenfeuer stammt aus dem Mittelalter und soll vorchristliche Wurzeln haben. Zum Einen wird mit den Feuern der Heiligen Walpurgis, einer Äbtissin aus England, die vor weit mehr als 1.000 Jahren lebte und deren Gedenktag im Mittelalter am 30. April gefeiert wurde, gedacht. Zum anderen sollen damit im Allgemeinen böse Geister und im Besonderen Hexen vertrieben werden, die angeblich vor allem in der Nacht vom 30. April auf den 1. Mai auf dem Brocken und anderen erhöhten Orten feiern. Der Brauch wird auch "Maifeuer" oder "Tanz in den Mai" genannt, weil in manchen Gegenden um das Feuer getanzt wird.

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