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Hier fehlt ein Stück Straße

Alexander Haupt kritisiert zur Ratssitzung die Arbeitsweise der Verwaltung. Er stellt den Bürgermeister infrage.

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© Dietmar Thomas

Von Sylvia Jentzsch

Großweitzschen. Der Mockritzer Alexander Haupt ist sauer und mit der Arbeit der Gemeindeverwaltung von Großweitzschen unzufrieden. Zur Ratssitzung fragte er Bürgermeister Ullrich Fleischer (parteilos), ob sich dieser nach den Vorkommnissen in der letzten Zeit persönlich und fachlich in der Lage fühle, die Gemeinde zu führen. Haupt begründete seine Frage mit einem nicht umgesetzten Beschluss bezüglich der Schulgasse in Mockritz und mit Ärmelzeichen für die Ortsfeuerwehren, die nicht so wie festgelegt angefertigt wurden. Außerdem findet es Alexander Haupt, der selbst Feuerwehrmann ist, nicht in Ordnung, dass über die Gründe für den Rücktritt des Gemeindewehrleiters Dietmar Sommerfeld nicht öffentlich gesprochen wird.

Neues Grundstück ohne Zufahrt

Alexander Haupt hat ein Haus an der Schulgasse gebaut. Damit das möglich war, musste eine sogenannte Abbrundungs- und Ergänzugssatzung von den Räten beschlossen werden. Drei neue Baugrundstücke auf dem Areal eines privaten Grundstücksbesitzers wurden so gewonnen. „In der Satzung ist festgelegt, dass die Gemeinde mit der Realisierung von Bauvorhaben die Schulgasse in Verlängerung ausbaut“, so Alexander Haupt. In diesem Fall muss die Gemeinde die Straße auf etwa 70 bis 80 Metern ausbauen und die Kosten dafür tragen, weil es sich laut Flurkarte um ein öffentliches Wegstück handelt. Diesen Sachverhalt bestätigte auch der Bürgermeister auf Anfrage des DA. Die Satzung und die Zusage zur Verlängerung der Straße seien Voraussetzung gewesen, um eine Baugenehmigung zu bekommen, so Haupt. Nun ist er in sein neues Haus eingezogen. Vor seinem Grundstück gibt es nur Schlamm und immer noch keine Straße. „Das Vorhaben hätte im vergangenen Jahr in den Nachtragshaushalt eingestellt werden können. Nichts ist passiert“, so der Mockritzer.

Ullrich Fleischer habe ihm bei einem Vor-Ort-Termin im Dezember mitgeteilt, dass die Gemeinde die Straße nicht ausbauen wird. Muss sie aber nach Ansicht von Alexander Haupt. Schließlich stehe das so in der Satzung. Er kenne sich da aus, weil er im gehobenen Verwaltungsdienst arbeitet. „Am Montag war der Rettungsdienst da. Natürlich fährt er nur auf dem befestigten Weg. Sonst würde das Fahrzeug im Schlamm versinken. Mit einer Trage auf Rädern wäre da nichts zu machen gewesen“, so Haupt. Er könne weder seine Einfahrt bauen, weil die Höhen angepasst werden müssen. Dem Mockitzer fehlt die Bürgernähe. „Ich habe mehrfach auf der Gemeinde angerufen, doch es kommt nichts zurück“, so Alexander Haupt.

„Wir können die Straße nicht stückweise ausbauen. Wenn alle drei Bauplätze belegt und die Kanäle der Versorgungsträger eingebaut sind, kann gebaut werden“, sagte der Bürgermeister zur Ratssitzung. Er will mit Andreas Hilbig, dem Eigentümer der beiden noch leerstehenden Grundstücke, ins Gespräch kommen. Vielleicht sei dieser bereit, die noch fehlende Abwasserleitung verlegen zu lassen. Denn Wasser und Strom sind schon verlegt. Stimmt Hilbig zu, könnte die Gemeinde die Straße ausbauen.

Ärmelzeichen für die Feuerwehr

Haupt kritisiert die Ärmelzeichen für die Feuerwehrleute. Zum Feuerwehrausschuss sei festgelegt worden, dass sowohl die Gemeinde Großweitzschen als auch die Bezeichnung der Ortsfeuerwehr wie Mockritz oder Gallschütz benannt werden. Bekommen haben die Feuerwehrleute ein Ärmelzeichen, auf dem nur „Freiwillige Feuerwehr Großweitzschen“ steht.

„Wir sind auf dem Weg, eine Feuerwehr in der Gemeinde Großweitzschen zu werden. Das wird auch an den Zeichen auf den Feuerwehrfahrzeugen sichtbar. Wenn ein zusätzlicher Hinweis auf die Ortswehr gewünscht wird, muss ein weiterer Aufnäher angebracht werden“, so Ulrich Fleischer.

Rücktritt mit Klärungsbedarf

Zur Ratssitzung war auch der ehemalige Gemeindewehrleiter Dietmar Sommerfeld anwesend. Im nichtöffentlichen Teil der Sitzung erklärte er, warum er zurückgetreten ist. „Es besteht Klärungsbedarf. Wir wollen Argumente austauschen. Das sollte nicht in der Öffentlichkeit erfolgen“, so der Bürgermeister . Damit reagierte er auf die Kritik von Alexander Haupt, warum dieser Tagesordnungspunkt so behandelt wurde.