Alles begann mit einer Weltreise. Sven Binner und seine Freundin reisten um den Globus und stellten fest: „Wir Menschen gehen nicht gut mit unserer Umwelt um“, sagt er. „Wir haben gesehen, wie Müll einfach in die Flüsse gekippt wurde, Chemie, die in die Weltmeere läuft oder Plastik, das die Straßen überschwemmt“, erzählt der Dresdner. Wieder daheim begann ein Umdenken bei ihm. Das Resultat dieser Gedankenspiele eröffnet im Januar in Striesen: ein Unverpackt-Laden.  Von Haferflocken bis Tee, von Kaffee bis Nudeln gibt es die Produkte alle lose. Nach und nach soll das Sortiment wachsen um Trockenfrüchte, Nüsse und irgendwann dann auch frisches Gemüse und Fleisch direkt vom Erzeuger. Regionale Produkte und Händler – das ist Sven Binner wichtig.

Geben soll es auch alles rund um das Baby. Windeln und wieder verwendbare Feuchttücher . Denn der 30-jährige Ladeninhaber und seine Freundin sind selbst Eltern eines kleinen Sohnes und wissen, wie viel Müll da zusammen kommt. „Wir haben uns bewusst dafür entschieden, keine Wegwerfwindeln zu benutzen, sondern waschbare“, erzählt er. Und nach anfänglicher Skepsis klappe das gut. Für die Windelwäsche mit gutem Gewissen bietet er Waschmittel und andere Haushaltsreiniger an.

Neben dem Sparen an Verpackung geht es Sven Binner noch um einen weiteren Aspekt: weniger Lebensmittel verschwenden. Durch die Abfüllbehälter soll jeder Kunde wirklich nur so viel kaufen müssen, wie er benötigt. Keine Großpackungen mehr für Singles, die dann die Hälfte wegschmeißen müssen. „Auch hier möchte ich ein Bewusstsein schaffen, nur noch das zu kaufen, was ich auch essen kann“, sagt er. Auf seiner Weltreise habe er immer wieder feststellen müssen, wie günstig Lebensmittel in Deutschland im Vergleich seien.