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Hier ist Ostern reine Männersache

Zum 391. Ostersaatreiten in Ostritz sind dieses Jahr wieder rund 100 elegant gekleidete Teilnehmer dabei. Einige nehmen eine lange Reise auf sich.

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Ein Foto aus dem Vorjahr vom dreistündigen Ritt, beginnend vom Markt zum Kloster und dann über die Felder zurück in die Stadt.
Ein Foto aus dem Vorjahr vom dreistündigen Ritt, beginnend vom Markt zum Kloster und dann über die Felder zurück in die Stadt. © Matthias Weber

Zum Ostersonntag schwingen sich wieder rund 100 Männer vor den Türen der Pfarrkirche "Mariä Himmelfahrt" in Ostritz in den Sattel, um über Felder und Fluren zum Kloster St. Marienthal an der Neiße zu reiten, wie das Bistum Dresden-Meißen mitteilt. Sie sind Ostersaatreiter und verkünden die christliche Osterbotschaft, dass Jesus von den Toten auferstanden ist - seit 1993 in ökumenischer Gemeinschaft.

An fünf Stationen halten die Männer an. Die Prozession startet um 13 Uhr an der katholischen Kirche (Markt) in Ostritz. Im Vordergrund steht neben dem Verkünden der Osterbotschaft die Bitte um eine gute Ernte und um Gottes Hilfe für Mensch und Natur. Den Höhepunkt auf der Reise bildet der Klosterhof, wo die Reiter gegen 13.45 Uhr ankommen. Dort bedanken sich Zisterzienserinnen für die Überbringung der Osterbotschaft. 

Von der Schäfereistraße gelangen die Reiter zum Hutbergkreuz, wo sie den verstorbenen Saatreitern gedenken. Über den sogenannten Galgenberg führt der Ritt zum Marktplatz. Nach einer Andacht in der katholischen Kirche um 16 Uhr ist die Prozession beendet.

Während des Ritts ist die Bundesstraße 99 zwischen 13 und 16 Uhr kurzzeitig nicht zu befahren.

Die Reiter sind dabei elegant gekleidet: Mit Frack, Zylinder und blank polierten Stiefeln sitzen sie auf ihren herausgeputzten Pferden. Auch die katholischen und evangelischen Geistlichen der Region lassen es sich nicht nehmen, den Zug hoch zu Ross zu begleiten.

Einige Teilnehmer am Ostersaatritt nehmen eine lange Anreise auf sich, um bei der Prozession mitreiten zu können. Die Tradition der Ostersaatreiter wurde auch zu DDR-Zeiten ununterbrochen aufrechterhalten. Bis heute lockt sie jedes Jahr zahlreiche Gäste. Eine Regel gilt bis heute: Nur Männer dürfen in der Prozession im Sattel sitzen. 

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