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Hier wächst der neue Neiße-Park

Das Areal am Haupteingang ist noch eine große Baustelle. Aber Ende des Monats soll in Görlitz Eröffnung sein.

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© Pawel Sosnowski

Von Matthias Klaus

Die graue Gipskartonwand trennt zwei Welten. Auf der einen Seite tobt gerade das nachmittägliche Marktkauf-Einkaufsleben. Wagen werden zwischen den Gängen hin- und hergeschoben, befüllt, zur Kasse gekarrt. Auf der anderen Seite geht es vielleicht sogar noch turbulenter zu: Hier wächst der zweite Teil des neuen, alten Neiße-Parks. Die Mall, also die neuen Geschäfte direkt nebeneinander, der neue Gastronomiebereich, der neue Eingang. „Wenn alles fertig ist, fällt die Wand“, sagt Christian Albrecht, Leiter Center-Management bei der CEV Immobilien GmbH Hamburg. Dann wird es keine Grenzen mehr zwischen den heute noch getrennten Bereichen geben, der Neiße-Park präsentiert sich zwischen Mall, Marktkauf und Gastronomie offen.

So sieht sie derzeit noch aus, die neue Mall im Neiße-Park. Ende des Monats wird der zweite Bauabschnitt eröffnet und damit das komplette Einkaufszentrum.
So sieht sie derzeit noch aus, die neue Mall im Neiße-Park. Ende des Monats wird der zweite Bauabschnitt eröffnet und damit das komplette Einkaufszentrum. © Pawel Sosnowski

Noch haben hier auf der abgesperrten Seite die Bauarbeiter das Sagen. Gipskartonplatten sind dort aufgestapelt, wo künftig Kunden flanieren sollen, Kabel hängen aus der neu gestalteten Decke. Die ersten Firmenschilder sind bereits installiert, Camp David zum Beispiel, die neuen Fliesen liegen. „Vorsicht, bitte nicht drauftreten“, mahnt Christian Albrecht. Der Kleber ist noch nicht ausgehärtet. Deutlich ist der Farbunterschied der Fliesen zum Gastronomiebereich erkennbar. Dort werden die Kunden alte Bekannte wiedertreffen, von der Fleischerei Korch aus Radeberg bis zum Bäcker Schwerdtner aus Löbau, von asiatisch bis orientalisch. Neu: Die „Fressmeile“ ist künftig in einem Viertelbogen angeordnet. „Die Anbieter haben mehr Platz, können ihr Angebot erweitern“, sagt Timo Koch. Er arbeitet bei CEV als Leiter Vermietung. Die Sitzgelegenheiten werden künftig nicht mehr je nach Geschäft getrennt.

Schon deutlich zu erkennen: der künftige Haupteingang. Zwar bleibt die runde Konstruktion erhalten. Aber sie erhält drei Türen, durch die das Hauptgebäude direkt erreicht wird. Das Drumherumgehen um den Rundbau, wie bisher, fällt damit weg.

Den Filialisten wurden viele Freiheiten gelassen, was die Gestaltung ihrer Geschäfte angeht, sagt Timo Koch. Für die nächsten zehn bis 15 Jahre, hofft er, ist der Neiße-Park nun wieder gut aufgestellt. Der Edeka-Verbund investiert seit 2016 rund 27 Millionen Euro in den Um- und Neubau in Königshufen. Großflächiger, offener, das ist ein Ziel des Umbaus. Beispiel Woolworth, künftig rechter Hand neben dem Haupteingang angesiedelt. Hier wurden aus vier Geschäften eins. Insgesamt 1 400 Quadratmeter Fläche stehen dem Händler nun zur Verfügung. Auch hier läuft der Ausbau auf vollen Touren. Kaum vorstellbar, dass in wenigen Tagen, am 31. Mai bereits Eröffnung gefeiert werden soll. „Doch, das klappt“, sagt Timo Koch. Sobald die ersten Mieter in ihren Geschäften mit dem Ausbau beginnen, ist er beruhigt. Das ist nun der Fall. „Alle Flächen sind an die Mieter übergeben“, sagt Timo Koch. Der Neiße--Park ist voll ausgelastet.

Veränderungen gibt es ebenfalls im Außenbereich. Eine Trennung der beiden Bauabschnitte, wie sie bis jetzt doch noch sichtbar war, ist bald Geschichte. Der Umbau rund um den eigentlichen Marktkauf passt sich dem Neuen an, nicht nur optisch. Dazu gehört beispielsweise auch der durchgehende Arkadengang, der sich vor der gesamten Fassade des Einkaufszentrums entlangzieht. Kunden können so von einem Geschäft zum anderen trockenen Fußes gelangen.

„Trotz allem Neuen: Der Neiße-Park soll die Funktion, den Charakter eines regionalen Nahversorgers behalten“, sagt Christian Albrecht. Für rund 282 000 Menschen ist das Zentrum Anlaufpunkt.