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Hilfe für Familien in Löbau

Nachdem das Olbersdorfer Familienbüro gesichert ist, wird nun ein zweiter Anlaufpunkt geschaffen. Dabei werden wichtige Erfahrungen genutzt.

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© Rafael Sampedro

Von Mario Sefrin

Löbau. In Löbau wird seit Monatsbeginn ein neues Familienbüro aufgebaut, das „Satellit“ heißt und bei der Wohnungsverwaltung und Bau GmbH Löbau in der Sporgasse 1 seinen Sitz hat. Vorbild ist das Familienbüro in Olbersdorf, das vor drei Jahren an den Start ging und dort mittlerweile erfolgreich arbeitet. Auch für das Löbauer Büro, das mit Mitteln des Europäischen Sozialfonds und der Stadt Löbau für zwei Jahre finanziert wird, ist wie in Olbersdorf die Awo Oberlausitz der Projektträger. Im Oktober soll es als Anlaufpunkt für Bürger aus der Innenstadt, Löbau-Süd und Löbau-Ost seine Arbeit aufnehmen. Dabei wird eine enge Kooperation mit dem Familienbüro in Olbersdorf angestrebt. Mit dem neuen Büro gibt es auch einen Mitarbeiterwechsel: Carina Schindler-Meusel arbeitet künftig nicht mehr in Olbersdorf, sondern im Löbauer Familienbüro. Im Olbersdorfer Familienbüro kümmert sich von nun an Sozialpädagogin Anett Einecke um die Beratung der Hilfesuchenden. Bei den Angeboten soll es keine Abstriche geben, heißt es.

Dabei hatten die Kooperationspartner rund um den Projektträger Awo mit so einer Entwicklung beim Olbersdorfer Familienbüro „Mosaik“ kaum mehr gerechnet. Noch vor wenigen Monaten stand das Büro, das sich als zentrale Anlaufstelle für Eltern, alleinerziehende Mütter und Väter, für Kinder und Jugendliche sowie für Senioren und Pflegebedürftige versteht, wegen ungeklärter Finanzierung vor dem Aus. Das Olbersdorfer Familienbüro „Mosaik“ ist ebenfalls an einem 1. September gestartet – im Jahr 2015. Drei Jahre, bis zum 31. August dieses Jahres, lief die erste Projektphase, in dem Diplom-Sozialarbeiterin Carina Schindler-Meusel und Kinderschutzfachkraft Anja-Christina Greifenberg Hilfesuchende betreuten und eine Vielzahl an Beratungsangeboten entwickelten. Untergebracht ist das Büro in einer Drei-Zimmer-Wohnung im Olbersdorfer Wohngebiet Grundbachsiedlung, welche das örtliche Wohnungsunternehmen KWV bereitstellt.

Finanziert wurde das Olbersdorfer Familienbüro in den drei Jahren seines Bestehens zu 80 Prozent aus Haushaltsmitteln des sächsischen Sozialministeriums, den Rest haben die Kooperationspartner übernommen. Ziel war es, dass nach diesen drei Jahren dauerhafte Formen zur Finanzierung des Büros gefunden werden. Doch genau diese finanzielle Sicherheit schien für das Familienbüro „Mosaik“ lange Zeit in weiter Ferne. „Die erste Projektphase lief Ende August aus, und bis Mitte Juni war noch völlig unklar, wie es weitergeht“, erzählt Awo-Geschäftsführer Dirk Reinke. Vor allem der Landkreis hatte sich lange mit einer Zusage zur Kofinanzierung zurückgehalten. Der andere große Geldgeber, der Kommunale Sozialverband Sachsen (KVS), hatte jedoch eine weitere Förderung von einer Beteiligung des Landkreises abhängig gemacht. Auch für Olbersdorfs Bürgermeister Andreas Förster (FDP) gehört der Landkreis unbedingt beim Familienbüro ins Boot: „Er ist für die Jugend- und Sozialhilfe verantwortlich“, so Förster.

Das Drängen der Projektpartner war erfolgreich. „Der Kreis beteiligt sich im kommenden Jahr an der Finanzierung und hat eine solche für 2020 in Aussicht gestellt“, sagt Andreas Förster. Dass es am Ende doch zur Beteiligung des Landkreises kam, schreiben die Projektpartner neben der kontinuierlichen Arbeit des Familienbüros auch der wissenschaftlichen Begleitung durch die Hochschule Zittau/Görlitz zu. „Bei der Auswertung wurde deutlich, wie wichtig das Familienbüro ist und wie erfolgreich es gearbeitet hat“, so Förster.