Pirna
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Hilfsfonds für Pirnas Frauenschutzhaus

Die Soroptmistinnen spenden über 3.000 Euro, um Frauen und Kindern finanziell zu unterstützen, die Opfer häuslicher Gewalt geworden sind.

Von Thomas Möckel
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ASB-Chefin Alies Domaschke (l.), Cornelia Süß (3.v.l) und Dr. Andrea Stoenescu (r.) vom Soroptimist Club Pirna: Jegliche Gewalt gegen Frauen verhinden.
ASB-Chefin Alies Domaschke (l.), Cornelia Süß (3.v.l) und Dr. Andrea Stoenescu (r.) vom Soroptimist Club Pirna: Jegliche Gewalt gegen Frauen verhinden. © meeco

Die Familie auf engstem Raum, ein neuer ungewohnter Alltag, Kurzarbeit, Existenzängste - eine coronabedingte Gemengelage, die viele Familien von enorme Herausforderungen stellt. Mit diesen Herausforderungen wächst die Sorge bei Beratungsstellen und Experten, dass angesichts dieser Situation die Fälle häuslicher Gewalt erheblich steigen könnten. 

Über 20 Frauen aus Pirna wollen sich nun dafür einsetzen, den Betroffenen - in erster Linie Kinder und Frauen - schnell zu helfen. Sie organisieren sich zum Teil schon seit über 16 Jahren im Soroptimist International Club Pirna, einer Vereinigung  engagierter Frauen.

Die Soroptimistinnen haben jetzt über 3.000 Euro zusammengelegt, um einen Hilfsfonds für das Frauen- und Kinderschutzhaus Pirna einzurichten, das vom ASB Königstein betrieben wird. Das Geld stammt hauptsächlich aus der alljährlich stattfindenden Weihnachtskartenaktion, die gemeinsam mit den Pirnaer Rotariern organisiert wird. So konnte auch Ende 2019 wieder entsprechend viel Geld eingeworben werden, welches dann je zur Hälfte  unter den beiden Organisationen für soziale Zwecke aufgeteilt wurde.

Hilfe in verzweifelter Lage

Aus dem Erlös der Soroptimistinnen soll jetzt während der Corona-Krise ein bis zu dreitägiger Aufenthalt für betroffene Frauen im Frauen- und Kinderschutzhaus Pirna finanziert werden. Auch Fahrten zum Frauenschutzhaus können aus diesem Fonds beglichen werden, wenn beispielsweise Gefahr im Verzug besteht. Ebenso können mithilfe dieser Spenden Dolmetscher und Fahrten zu Verhandlungen, begleitetem Umgang und unvermeidbaren Behördenterminen finanziert werden.

"Uns ist es wichtig, den Frauen zu helfen, die von akuter Gewalt betroffen sind und sich in einer verzweifelten Lage, menschlich wie auch finanziell, befinden", sagt Juliana Dressel-Zagatowski, Präsidentin des Soroptimist International Clubs Pirna. In einzelnen Fällen sei es oftmals nötig, sehr schnell zu handeln. Der Club ermögliche dies unkompliziert, indem er die anfallenden Kosten mithilfe der Spendengelder übernimmt.

Jegliche Gewalt gegen Frauen verhindern

Doch die Soroptimistinnen setzen sich nicht nur in diesem Fall für Frauen ein. Ihnen geht es schon seit Oktober 2003 in Pirna um die rechtliche, soziale und berufliche Stellung der Frau. Die Club-Damen engagieren sich in der Vereinigung für die Verbesserung der Lebensbedingungen für Frauen und Mädchen.

Ziele sind unter anderem, dass die Mädchen und Frauen einen ungehinderten Zugang erhalten, um sich zu bilden, zu qualifizieren und Leitungsaufgaben zu übernehmen, dass sie wirtschaftlich unabhängig sind und dauerhafte Beschäftigungsmöglichkeiten finden. Ebenso gehört zu den Zielen des Clubs, jegliche Gewalt an Frauen zu verhindern. 

Außerdem setzen sich die Soroptimistinnen für die aktive Mitwirkung von Frauen bei der Lösung von Konflikten, den Zugang zu ausreichender Ernährung und die bestmögliche medizinische Versorgung ein.

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