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Hirsch zurück am Hirschwinkel

Bei der Sanierung des Görlitzer Eckhauses hat Kommwohnen ein Bild an der Fassade wiederhergestellt.

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© Ingo Kramer

Von Ingo Kramer

Vor wenigen Tagen sind die meisten Gerüste am Eckhaus Am Hirschwinkel 14/Am Stockborn in der Nikolaivorstadt gefallen. An der Giebelwand ist das Bild eines springenden Hirsches zum Vorschein gekommen. Es war schon vor der Sanierung da – allerdings deutlich verblasst. Dass vor dem Hirsch am Boden ein Mensch liegt, war nicht mehr zu erkennen. Jetzt, da alles wieder gut zu sehen ist, bleiben immer wieder Passanten vor dem Haus stehen und blicken interessiert nach oben.

des ersten Obergeschosses.
des ersten Obergeschosses. © Ingo Kramer

Das Bild erinnert daran, dass sich in dieser Gegend früher ein Tiergarten befand, in dem die in der Görlitzer Heide mit Netzen gefangenen Hirsche gehegt wurden, um sie bei entsprechenden Gelegenheiten für den Speisezettel zur Verfügung zu haben. Später hieß auch die Straße nach dem Hirsch. Das Eckhaus mit dem Fassadenbild wurde 1925 erbaut. Derzeit saniert der städtische Vermieter Kommwohnen das Gebäude. Bis Ende des Jahres sollen hier neun Wohnungen hergerichtet werden.

Die Wiederherstellung des Bildes war keine Auflage des Denkmalschutzes, sagt Kommwohnen-Bauingenieur Frank Wiesenhütter: „In der Baugenehmigung war eine Dokumentation festgeschrieben, danach sollte noch einmal beraten werden.“ Im Interesse für die Nikolaivorstadt habe sich Kommwohnen für eine Rekonstruktion entschieden. Es habe auch immer wieder Anfragen von Bürgern gegeben.

Der Restaurator und Malermeister Maik Schreiber aus Nieder Seifersdorf hat das Bild binnen zwei Wochen wiederhergestellt. Auch nach dem Balkonanbau wird der Hirsch zu sehen sein, bestätigt Wiesenhütter. Kommwohnen hat 2 800 Euro für das Bild ausgegeben. Spezielle Fördermittel gab es nicht. Allerdings sind für die gesamte äußere Instandsetzung des Hauses rund 220 000 Euro aus dem Programm „Städtebaulicher Denkmalschutz“ geflossen.