Merken

Hirschsteins größtes Bauprojekt ist fertig

Mehr als eine Million Euro hat die neue Kinderkrippe gekostet. Freitag wird sie eingeweiht – die SZ war vorher schon mal drin.

Teilen
Folgen
© Sebastian Schultz

Von Antje Steglich

Hirschstein. Orange, grün und rot – in der neuen Kinderkrippe in Prausitz hat jede Gruppe ihre Farbe und jedes Kind weiß sofort, wohin es gehört. Die Krabbelkäfer zum Beispiel, also die Einjährigen, die noch ganz neu in der Krippe sind, gehen durch die orangefarbene Tür in ihr Zimmer und hängen ihr Handtuch an die orangefarbenen Haken. Die Kleinen Mäuse, etwa zwei Jahre alt, orientieren sich an Grün. Und die Spatzen, die kurz vor dem Wechsel in den Kindergarten gleich nebenan stehen, an Rot. Und die braunen Türen? Die sind nur für die Erwachsenen, erklärt Kita-Leiterin Katja Schröter das Farbkonzept in der neuen Einrichtung.

Die hat ein spezielles Farbkonzept und viel Platz zum Spielen.
Die hat ein spezielles Farbkonzept und viel Platz zum Spielen. © Sebastian Schultz
Bis zu 36Kinder zwischen einem und drei Jahren werden hier künftig betreut.
Bis zu 36Kinder zwischen einem und drei Jahren werden hier künftig betreut. © Sebastian Schultz

Nach nur elf Monaten Bauzeit soll der 1,1 Millionen-Bau am Freitag feierlich eröffnet werden. Der Umzug wurde bereits zum Schulanfang gestemmt. „Das haben wir gerade so geschafft“, sagt Katja Schröter. Denn bei laufendem Betrieb wurde einerseits die Kita Spatzennest in Bahra, in der zuletzt noch 18 Kinder betreut wurden, geschlossen und ausgeräumt. Die Krippe aus Prausitz zog zudem aus dem bisher gemeinsamen Kita-Gebäude aus und zusammen mit der Bahraer Krippe in den Neubau. Und gleichzeitig zog auch noch die Vorschulgruppe, die interimsweise im Hort in der ebenfalls benachbarten Grundschule Prausitz untergebracht war, zurück in das Prausitzer Kita-Gebäude.

In dem Kindergartenhaus ist damit nun Platz für 62 Kinder, im neuen Krippenhaus Platz für 36 Knirpse. 24 davon sind zurzeit belegt. Kita-Leiterin Katja Schröter geht jedoch davon aus, dass sich die Plätze schnell füllen werden, da regelmäßig Kinder zur Eingewöhnung kämen. Und die könnten sich in den neuen Räumen jetzt voll entfalten, schwärmt Katja Schröter.

In dem eingeschossigen Bau geht es zum Beispiel von jedem Gruppenraum aus direkt und ebenerdig hinaus in den Garten. Es gibt große Bau-Ecken oder erhöhte Spielebenen, breite Flure für die Kinderwagen und ein großes Außengelände mit Schaukel, Sandkasten und Matsch-Tisch. Alles ist bunt und hell und großzügig und mit Liebe zum Detail eingerichtet. Aus privaten Naturfotos entstanden zum Beispiel Fotofliesen, die in den Bädern verbaut wurden. Im Spatzen-Bad ist deshalb nicht nur der Traktor von Bauer Gerold Blunk aus Boritz zu bestaunen, sondern auch ein Rind von seinem Hof. „Wir haben den Bauernhof schon mehrfach besucht“, erklärt Katja Schröter. Zudem spiele die Natur in der integrativen Kita sowieso eine große Rolle, zweimal im Jahr finden zum Beispiel auch Waldwochen statt.

Bürgermeister Conrad Seifert (parteilos) freut sich jedoch nicht nur über die gelungene Gestaltung des Neubaus, sondern vor allem auch darüber, die Kindereinrichtungen jetzt in Prausitz so nah beieinander zu haben. Direkt von der Hauptstraße aus schlängeln sich quasi Grundschule, Kinderkrippe und Kindergarten aneinander. „Das sind ganz kurze Wege für unsere Familien, das ist ein echter Standortvorteil“, findet der Bürgermeister. Und auch, dass die Auflösung der Kita Bahra so unaufgeregt verlief, dürfte ihn freuen. Als die Entscheidungen für den Neubau fielen, waren die Emotionen der Eltern nämlich ziemlich hoch gekocht. Die können sich nun zumindest über eine nette Geste freuen: Um an die Kita Spatzennest in Bahra zu erinnern, gehört zum Logo der Kita Sonnenschein in Prausitz jetzt auch ein Baum inklusive Spatzennest.

Nach der offiziellen Feierstunde mit geladenen Gästen haben Interessierte am Freitag, 19. August, zwischen 16 und 18 Uhr die Möglichkeit, sich in der Kita Sonnenschein umzuschauen.