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Historiker enthüllt Nazi-Verbrechen

Ein Vortrag in der Gedenkstätte Sonnenstein beleuchtet, wie perfide die Nationalsozialisten KZ-Häftlinge ermorden ließen.

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© Marko Förster

Pirna. Der Historiker Florian Schwanninger wird am 21. Juni in der Gedenkstätte Pirna-Sonnenstein in einem Vortrag über die Morde an Konzentrationslager-Häftlingen innerhalb der sogenannten „Sonderbehandlung 14f13“ berichten. Schwanninger leitet den österreichischen Lern- und Gedenkort im Schloss Hartheim und beleuchtet in Pirna diese weitgehend unbekannte Mordaktion der Nationalsozialisten, die ein zentrales Bindeglied zwischen Euthanasie und Holocaust darstellt.

Nach Auskunft der Sonnensteiner Gedenkstätte sollten auf Initiative von Heinrich Himmler, Reichsführer SS, ab 1941 auch schwer kranke und arbeitsunfähige Häftlinge aus Konzentrationslagern ermordet werden, weil sie nicht mehr als Arbeitskräfte ausgebeutet werden konnten. In Anlehnung an ein SS-internes Aktenzeichen wurde dieses Vorhaben „Sonderbehandlung 14f13“ genannt. Die Zahl 13 stand hierbei für die Todesart Vergasung. Bei der Umsetzung bediente man sich der bereits laufenden Mordmaschinerie der Euthanasie-Organisation „T4“. Gutachterärzte der „T4“ selektierten in Konzentrationslagern jene Häftlinge, die dann ab Sommer 1941 in den Euthanasie-Tötungsanstalten Bernburg, Hartheim und Pirna-Sonnenstein ermordet wurden. (SZ/mö)

Der Vortrag im Seminarraum des Hauses Schlosspark 11 beginnt 18 Uhr. Der Eintritt ist frei.