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Historische Karossen an der Papierfabrik

Mirco Naumann lädt zum Old- und Youngtimer-Treffen ein. Um die 200 Fahrzeuge sind am Sonntag zu bestaunen.

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© Thomas Morgenroth

Von Thomas Morgenroth

Freital. Nein, mit rund 20 Litern Benzin auf 100 Kilometern ist er nicht gerade sparsam im Verbrauch, der weiße BMW 750i, den Mirco Naumann im Sommer fährt. „Aber er hat wenigstens noch Technik, die auch funktioniert“, sagt der 34-Jährige. Und die er selbst reparieren kann, ohne Computerspezialist sein zu müssen. Ganz abgesehen von der Langlebigkeit der Bauteile. „Diese Qualität gibt es heute einfach nicht mehr“, sagt Naumann, der überzeugt ist, dass die Hersteller bewusst keine Autos mehr bauen, die „ewig“ halten: „Und diese ganze Elektronik, die braucht kein Mensch“.

Dabei ist Naumanns Traumauto, das er sich vor sechs Jahren zugelegt hat, noch gar nicht so alt: Die Limousine mit 299 PS wurde 1989 das erste Mal zugelassen. Der BMW 750i war das erste Nachkriegsmodell mit einem Zwölfzylindermotor. Nur noch 700 Stück rollen auf Deutschlands Straßen. Und täglich werden es weniger: Vor zehn Jahren waren es noch mehr als 5 000.

Am Sonntag zeigt Mirco Naumann sein Schmuckstück beim sechsten Oldtimer- und Youngtimer-Treffen der Sandstrahltechnik Freital, dessen Inhaber er ist. Was er aus einer Laune heraus angefangen hatte, ist mittlerweile zu einem Fixpunkt in Sachsens Oldtimerszene geworden. Naumann rechnet mit etwa 200 Fahrzeugen, die ihre Besitzer den Besuchern auf der glatt asphaltierten Freifläche neben der Papierfabrik Hainsberg präsentieren.

„Es handelt sich ausdrücklich um ein markenoffenes Fahrzeugtreffen“, betont Naumann. Eine vorherige Anmeldung sei nicht erforderlich. Unabhängig von Hersteller, Nationalität, Fahrzeugmarke, Fahrzeugtyp und Ausführung, können alle Fahrzeugarten gezeigt werden. Neben Pkw auch Lastkraftwagen, Motorräder, Mopeds, Traktoren, Zugmaschinen oder Sonderfahrzeuge in ziviler und militärischer Ausführung. Einzige Bedingung, sagt Naumann, ist das Alter: Das Fahrzeug muss mindestens 20 Jahre alt sein, dann ist es ein Youngtimer, wie Naumanns BMW, erst mit 30 wird es dann zu einem Oldtimer.

Da muss auch Gunnar Geißlers Trabi noch zwei Jahre warten. Der 63-jährige Freitaler, der vor 19 Jahren den Trabi-Club Freital mit aus der Taufe gehoben hat, fährt einen Trabant 601, Baujahr 1988, es ist also auch noch ein Youngtimer. Der Club, der seit 1998 als Verein mit dem Namen Trabant-Team Freital eingetragen ist und dessen Vorsitzender Geißlers Sohn Torsten ist, unterstützt Naumanns Treffen.

Der Veranstalter ist zuversichtlich, dass das Publikum nicht ausbleibt: „Oldtimer fahren ist ein Trend, die Szene wächst massiv.“ Nun hofft er auf schönes Wetter, denn Regen ist Wasser, und Wasser ist der größte Feind eines alten Fahrzeuges, weil es dann rostet. Auch wenn BMW dransteht.

6. Oldtimer-/Youngtimer-Treffen am 28. August von 9 bis 17 Uhr in Hainsberg neben der Papierfabrik; der Eintritt kostet 1 Euro, bis 14 Jahre ist er frei.