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Deckel für historischen Brunnen

Der in der Breiten Straße entdeckte Sandstein-Brunnen wird nicht verfüllt, eine Besichtigung bleibt möglich.

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© Daniel Schäfer

Von Christian Eissner

Pirna. Das sächsische Landesamt für Archäologie hat in der vergangenen Woche den Sandsteinbrunnen untersucht und kartiert, der bei Bauarbeiten in der Breiten Straße entdeckt wurde. Arbeiter hatten den Brunnen Anfang Juli beim Schachten vor der Anlieferungszone des künftigen Bio-Supermarktes im hinteren Teil des Grundstücks Breiten Straße 8 gefunden. Der Brunnen wurde zunächst provisorisch freigelegt und gesichert. Er hat einen Durchmesser von etwa 80 Zentimer, ist mit grob behauenen Sandsteinen gefasst und reicht in eine Tiefe von circa 3,50 Metern. Er stammt vermutlich aus dem 17. Jahrhundert.

Die Stadtentwicklungsgesellschaft Pirna (SEP), die zurzeit die Gebäude Breite Straße 4 bis 8 sanieren lässt, möchte den Brunnen gern erhalten, abdecken und zu bestimmten Anlässen der Öffentlichkeit präsentieren. Nach Aussage der Stadtverwaltung bestätigten die Archäologen das geplante Vorgehen. Nun lässt die SEP den Brunnenring des Sandsteinbrunnens bis unter die Granitoberfläche der Anlieferungszone in Sandstein aufmauern. Ein Betonauflagering zwischen der obersten Schicht des freigelegten Brunnens und dem neuen Mauerwerk markiert historisches und neues Gestein. Verschlossen wird der Brunnen mit einer metallenen quadratischen Abdeckung aus Beton-Guss, in der ein runder Deckel eingelegt ist, der geöffnet und verriegelt werden kann. Der runde Deckel soll bald ersetzt werden durch eine ebenfalls runde Abdeckung mit dem Pirnaer Stadtwappen.

Zu entsprechenden Anlässen, wie beispielsweise dem Tag des offenen Denkmals, kann der Brunnen geöffnet werden. Interessierte Bürger können den Brunnen dann als Zeitzeugnis weiterhin besichtigen. Die Sicherung des Brunnens habe zu keiner signifikanten Zeitverzögerung bei der Baustelle geführt, heißt es seitens der SEP. Der Bio-Markt soll bereits am 16. August öffnen.