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Historisches Wandbild weiter in Gefahr

Meißen möchte kostbare Porzellankunstwerke schützen. Doch an einer Straße ist das kaum möglich.

Von Daniel Krüger
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Ein farbiges Wandbild aus Porzellanfliesen in der Meißner Hirschbergstraße 7, angefertigt vom 2010 verstorbenen Künstler Ludwig Zepner.
Ein farbiges Wandbild aus Porzellanfliesen in der Meißner Hirschbergstraße 7, angefertigt vom 2010 verstorbenen Künstler Ludwig Zepner. © privat

Meißen. Passanten dürfen in der Hirschbergstraße 7 eine sonderbare Ästhetik bewundern. An der Wand des graubraunen, verfallen wirkenden einstöckigen Anbaus prangt ein farbiges Wandbild aus Porzellanfliesen, angefertigt vom 2010 verstorbenen Künstler Ludwig Zepner. Der Entwurf des Werkes mit dem Namen „Hochzeit zu Kana“ stammt von Bildhauer Karl-Heinz-Schäfer.

Beim Elbehochwasser 2002 wurde das Gebäude, das früher der Kirchengemeinde St. Benno gehörte, stark beschädigt und steht seitdem leer. Das daran angebrachte Wandbild beschäftigt die Meißner schon länger, immer wieder versuchen Liebhaber der keramischen Kunst sowie Schäfer und die Pfarrei selbst, für die Erhaltung des Kunstwerks zu kämpfen.

Das jedoch gestaltet sich äußerst schwierig. Denn nach dem Hochwasser fehlte durch häufig wechselnde Grundstückseigentümer ein Ansprechpartner. In großer Sorge um die „Hochzeit“ ist auch der Meißner Linken-Stadtrat Andreas Graff.

In einer schriftlichen Anfrage an Oberbürgermeister Raschke vom November vergangenen Jahres fordert Graff: „Dieses Wandbild ist in Gefahr. Deshalb die dringenden Fragen, die Aufträge von Ihnen, Herr Oberbürgermeister, auslösen müssten. Verantwortungsträger der Stadt müssen an einen Tisch, um ein grundlegendes Konzept der Innen- und Außendarstellung der Porzellanstadt Meißen zu sichern und zu präsentieren.“

Die Stadt hat daraufhin erneut klargestellt, dass weder das Bild noch das Grundstück städtisches Eigentum sind. Das Bauaufsichtsamt sei nach Prüfung zu dem Schluss gekommen, dass das Wandbild nicht vor Gefahren geschützt werden könne, besonders, weil es nicht zu den sächsischen Kulturdenkmälern gehöre. Im Zuge des Porzellanweg-Projekts werde man das Bild jedoch nochmals neu bewerten. Gut möglich, dass dann Rettung naht.