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Hitler-Imitator: Polizist zeigt sich einsichtig

Bei einem Bikertreffen fuhr ein als Hitler verkleideter Mann vor. Ein Polizist schaute zu und filmte. Er hätte aber einschreiten müssen.

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Screenshot: Twitter.com / Motorradtreffen auf Schloss Augustusburg in Sachsen am Wochenende 11./12.01.2020.
Screenshot: Twitter.com / Motorradtreffen auf Schloss Augustusburg in Sachsen am Wochenende 11./12.01.2020. © twitter

Augustusburg. Der Polizist, der den Hitler-Imitator bei einem Biker-Treffen in Augustusburg gefilmt hat, muss weiterhin mit möglichen Konsequenzen rechnen. In einem "konstruktiven Gespräch" mit der Leitung der Polizeidirektion Chemnitz am Montagnachmittag habe er sein Fehlverhalten eingesehen, sagte ein Sprecher der Polizei am Dienstag. Dienstrechtliche Konsequenzen würden dennoch geprüft. 

Denn die Szenerie stelle durchaus eine Störung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung dar, so die Polizei. Der Beamte hätte demnach die Situation unterbinden müssen.

Ein Motorradfahrer war am Samstag mit einem als Adolf Hitler verkleideten Mitfahrer im Beiwagen auf der Augustusburg beim 49. Wintertreffen vorgefahren. Auf einem Video ist zu sehen, wie die Maschine unmittelbar neben einem Polizeifahrzeug rückwärts eingeparkt wird und der Polizist am Lenkrad des Autos die Aktion amüsiert mit dem Handy aufnimmt.

Es werde geprüft, ob der Auftritt des Hitler-Imitators strafrechtlich relevant ist, sagte der Polizeisprecher. Bei dem als Hitler-Abbild aufgetretenen Mann stehen der Verdacht des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen oder auch Volksverhetzung im Raum. Laut Polizei prüft das Dezernat Staatsschutz der Chemnitzer Kriminalpolizei den Fall. Noch in dieser Woche soll der Fall an die Staatsanwaltschaft Chemnitz übergeben werden.

Zum 49. Wintertreffen waren 1.800 Motorradfahrer und rund 7.500 Besucher auf das Schloss Augustusburg gekommen. (dpa)

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