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Hitlergruß bei Merkels Dresden-Besuch

Pegida-Anhänger haben am Montag gegen den Besuch der Kanzlerin demonstriert. Gegen drei von ihnen ermittelt jetzt die Polizei.

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Bundeskanzlerin Angela Merkel verlässt in ihrem Dienstwagen vor Demonstranten das Albertinum in Dresden.
Bundeskanzlerin Angela Merkel verlässt in ihrem Dienstwagen vor Demonstranten das Albertinum in Dresden. © Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa

Die Polizei hat bei der Pegida-Demonstration während des Besuchs der Bundeskanzlerin in Dresden gegen drei Teilnehmer Ermittlungsverfahren eingeleitet. Ein 20-Jähriger habe einen Medienvertreter am Montag mit einer Plastikflasche beworfen, teilten die Beamten mit. 

Gegen den Mann werde wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung ermittelt. Ein weiterer Demonstrant habe den Hitlergruß gezeigt. Gegen den 31-Jährigen wurde demnach ein Ermittlungsverfahren wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen eingeleitet.

Blick auf die Pegida-Kundgebung am Altmarkt
Blick auf die Pegida-Kundgebung am Altmarkt © SZ

Im Anschluss der Demonstration habe ein 48-Jähriger im Gespräch mit Gegendemonstranten laut Polizei offenbar den Holocaust geleugnet. Der Mann wurde vorübergehend in Gewahrsam genommen, gegen ihn werde wegen Volksverhetzung ermittelt. Nach Augenzeugenberichten handelt es sich dabei um den gebürtigen Iraner Reza Begi, der im Februar 2017 auch schon mit dem ultrarechten Holocaust-Leugner Gerhard Ittner in Dresden demonstrierte. 

Lutz Bachmann mit einer kleineren Gruppe Demonstranten unweit des Albertinums. 
Lutz Bachmann mit einer kleineren Gruppe Demonstranten unweit des Albertinums.  © SZ

Etwa 50 Pegida-Teilnehmer hatten sich zudem im Rahmen des Besuchs von Angela Merkel versammelt. Sie schrien "Hau ab" und "Merkel muss weg" - Slogans, die Pegida-Demonstranten immer wieder bei Auftritten der Kanzlerin benutzen. 

Pegida-Anführer Lutz Bachmann hatte eigens eine Spontandemonstration in der Nähe des Albertinums angemeldet, wo Merkel Ehrengast eines Netzwerktreffens von Frauen war. (SZ mit dpa)