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Hochkarätiges Radrennen

Internationale Elite liefert sich heute beim Herbstpreis in Heidenau ein Rennen. Eine Legende gibt dort ihren Abschied. 

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Schrittmacher Wilfried Kluge aus Dohna gibt heute seinen Abschied.
Schrittmacher Wilfried Kluge aus Dohna gibt heute seinen Abschied. © Daniel Förster

Internationale Elite der Steher-Radsportler liefert sich am heutigen Sonntag beim Herbstpreis auf der Heidenauer Radrennbahn EM-Revanche.

Lokalmatador Tom Hoffmann vom SSV Heidenau hatte bereits den diesjährigen Sommerpreis der Steher gewonnen und sich beim 2019er Frühjahrspreis als Zweiter behauptet. 

Europameister und Vizeeuropameister sowie Radsportler der deutschen Elite sind ab 14 Uhr heiß auf den Sieg.

Ein noch nie dagewesenes hochkarätiges Fahrerfeld wird erwartet. Acht Gespanne – Pedaleure im Windschatten von Schrittmachern auf Motorrädern – wollen es ab 14 Uhr im Betonoval wissen. Sie alle haben nur ein Ziel: den „Herbstpreis der Steher“ gewinnen, der die diesjährige Freiluftsaison im deutschen Stehersport beendet.

Europameister Reinier Honig (35) aus den Niederlanden, Vizeeuropameister Christoph Schweizer (33) aus Aachen, zugleich amtierender Deutscher Stehermeister, und der Deutsche Vizemeister Franz Schiewer (28) aus Cottbus, und der Dritte der Deutschen Stehermeisterschaft Robert Retschke (38) aus Chemnitz werden am Sportforum um die Wette jagen. Hinzu kommt der Tschechische Meister Jakub Filip (27) aus dem südböhmischen Budweis. Schon allein anhand der Namen auf der Starterliste wird klar, das Ganze verspricht eine Revanche der jüngsten EM bzw. auch der DM zu werden.

„Wird sich Europameister Reinier Honig gegen die starke Konkurrenz behaupten können? Wird sich der deutsche Meister von 2018 Franz Schiewer dafür revanchieren, dass ihm Christoph Schweizer 2019 den Titel wegschnappte?“ Das sind nur zwei Fragen von weiteren, die im Vorfeld Frank Müller, Vorsitzender des gastgebenden SSV Heidenau stellt. Selten hätte vor einem Heidenauer Rennen so viel Spannung in der Luft gelegen, wie diesmal. Die Hausherren selbst schicken mit André Hagen (21) und Tom Hoffmann (23) ihre beiden Lokalmatadoren und Nachwuchshoffnungen an den Start.

Letzterer hatte in Heidenau den diesjährigen Frühjahrspreis als Zweiter beendet, im Juni den Sommerpreis gewonnen und bereits beim Herbstpreis vor einem Jahr für eine Sensation gesorgt: Als ambitionierter Amateur stahl Zerspanungsmechaniker Tom Hoffmann im Schlusslauf allen die Show und sicherte sich den Gesamtsieg vor Radprofi Franz Schiewer, der unbedingt gewinnen wollte, jedoch nach Problemen mit der Maschine seines Tempogebers unterlag. Genauso wie damals bestreiten die Gespanne auch diesmal drei Läufe über 15, 20 und 25 Kilometer (60, 80 und 100 Runden) aus denen die Gesamtwertung errechnet wird.

Wehmütig blickt Schrittmacher Wilfried Kluge dem Rennen am Sonntag entgegen. Der 68-Jährige Dohnaer ist als Tempogeber eine Legende, gilt als Radsport-Urgestein. Für ihn heißt es, Abschied nehmen. Nach dem neuen Reglement im Stehersport hat er das Altersmaximum erreicht und bekommt für offizielle Rennen keine Start-Lizenz mehr. Bevor das Radsport-Urgestein, der aber weiterhin sportlicher Leiter der Heidenauer Steher-Rennen bleiben will, sich am Sonntagabend endgültig von dem heimischen Publikum verabschiedet, gibt er Europameister Reinier Honig mit seinem Windschatten das Tempo vor. (df)