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Hochmoderne Schießanlage für Ossig

Fast wie in der Realität soll es sich für Schützen anfühlen, wenn sie künftig in dem Schießstand trainieren. Dafür wird aktuellste Technik sorgen.

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© André Braun

Von Verena Toth

Roßwein/Ossig. Es soll das Modernste vom Modernsten werden: Die Schießanlage im Ossiger Hotel Sonnenhof. Mit der Zustimmung des Stadtrates und der erteilten Baugenehmigung wird die Vision von Betreiber Markus Weinert bald Wirklichkeit. Das Projekt stößt sogar bundesweit bei den Profis von Polizei und Sondereinsatzkommandos (SEK) auf großes Interesse. „Wir haben bereits viele Rückmeldungen und starkes Interesse von den Behörden bekommen. Weil es für die hohen Ansprüche von polizeilicher Ausbildung viel zu wenige Schießanlagen gibt, wird schon ungeduldig auf die Eröffnung unserer dann hochmodernen Einrichtung gewartet“, berichtet Sonnenhof-Chef Markus Weinert.

In den Katakomben unter dem Hotel wird es bald mächtig rund gehen. Die Anlage wird komplett saniert und auf den neuesten Stand der Technik gebracht. Der Sandgeschossfang wird modernisiert, die Wände mit Stahl verkleidet. Auch der Fußboden muss komplett erneuert und entsprechend der Vorgaben gebaut werden. „Es dürfen keine Fugen im Boden entstehen, denn darin könnten sich explosive Partikel anreichern“, so Weinert weiter.

Es wird im Schießstand mit scharfer Munition geschossen. Auf die Leinwand projizieren Hochleistungsbeamer die jeweilige Situation. „Im sogenannten Schießkino werden sich die Schützen in einem interaktiven Umfeld bewegen und agieren. Personen auf der Leinwand sprechen und reagieren auf das Verhalten desjenigen im Schießstand“, erklärt Weinert. Das bedeutet, Polizisten können einen Einsatz so realitätsnah wie möglich trainieren. Auch die Länge der Halle ist mit 50 Metern ganz auf die Bedürfnisse der Profis ausgerichtet. „Diese Größe ist für einen solchen Schießstand in Deutschland nicht alltäglich. Auch deshalb ist das Interesse der Polizei und der SEK-Gruppen riesengroß“, sagt der Hotelchef.

Auch für Jäger gibt es entsprechende Szenarien, die dann mit der anspruchsvollen Beamer-, Licht- und Soundtechnik auf der Leinwand abgespielt werden können. Die Klima- und Schallschutztechnik wird ebenfalls auf den aktuellesten Stand gebracht. Um für die Profis von der Polizei und dem SEK die besten und notwendigen Bedingungen schaffen zu können, müssen zudem einige Besonderheiten beachtet werden. So wird es eine Entladestation geben, wie sie für die Beamten von der Polizeibehörden vorgeschrieben ist.

Aber nicht nur berufliche Waffenträger sollen die Anlage nutzen können. „Natürlich wollen wir auch den Schützenvereinen und Freizeitschützen die Möglichkeit geben, die moderne Anlage zu nutzen. Auch Tagungsgäste in unserem Haus haben dann die Möglichkeit, sich im Freizeit- und Abendteil der Konferenz als Schützen auszuprobieren“, erläutert er weiter. Damit könne der Sonnenhof Ossig auch für die Ausbildungsgruppen der Polizei alles – von der Unterkunft, über die Tagungsräume und die Verpflegung bis hin zum vielseitigen Freizeitangebot – auf engstem Raum und auf kürzesten Wegen bieten.

Eingerichtet wird zudem ein Wertschutzraum, in dem Waffen- und Munition gelagert und gehandelt werden sollen. „Dieser Bereich wird entsprechend mit Sicherheits- und Überwachungstechnik ausgestattet – quasi ein Hochsicherheitsareal“, sagt Weinert. Zwei zusätzliche Arbeitsplätze sollen mit der neuen Anlage entstehen, denn ein Schießleiter muss jederzeit vor Ort sein. Markus Weinert selbst will diese Ausbildung absolvieren. Läuft alles wie geplant, könnte noch in diesem Jahr die Eröffnung gefeiert werden.

Die alte Anlage war im Jahr 1999 errichtet und von einem Verein bis zum Jahr 2005 betrieben worden. Es handelte sich um eine klassische Anlage, die vor allem von Schützenvereinen genutzt wurde. Es wurde auf Papierscheiben geschossen.