Hochwasser-Sperrung auf Elbeparkplatz

In der Nacht zum Montag rückten Pirnaer Feuerwehrleute aus, um die ufernahe Hälfte des Elbeparkplatzes auf der Altstadt-Seite zu sperren. Niemand sollte am Montagmorgen sein Auto dort abstellen. Das Wasser schwappte schon gefährlich nah an die 31 Stellflächen heran, die nun wegen drohender Überflutung wegfallen. Auch in Stadt Wehlen sind Teile des Parkplatzes an der Elbe mit rot-weißem Flatterband abgesperrt. Der Fluss hat sich in den vergangenen Tagen sehr breit gemacht.
Aber es ist gar nicht nur die Schneeschmelze im Riesengebirge, die den Pegel der Elbe in der vergangenen Woche deutlich steigen ließ. Hauptursache dafür ist die Wasserregulierung der Elbe auf tschechischer Seite. Mitte vergangener Woche haben die Fachleute dort entschieden, dass mehr Wasser aus den sogenannten Moldaukaskaden, einer Reihe von Stauseen, und der Talsperre Nechranice an der Eger, Richtung Elbe fließen soll. Seitdem fluten den Fluss pro Sekunde zusätzliche 200 Kubikmeter Wasser.
So kam es, dass aus der Elbe binnen weniger Tage ein breiter Strom geworden ist. Am Montagmorgen um 6 Uhr hatte der Fluss in Schöna die Pegelmarke von vier Metern erreicht – Hochwasser-Alarmstufe 1 wurde ausgerufen. Das bedeutet, dass die Wetterlage permanent beobachtet, die Flussufer kontrolliert werden müssen. Feuerwehren und Katastrophenstab müssen ihre Einsatzbereitschaft prüfen. Auf ufernahen Straßen kann jetzt stellenweise Wasser stehen, Gefahr für flussnahe Gebäude besteht bei Alarmstufe 1 an der Elbe aber noch nicht. Auch der Schiffsverkehr ist beim derzeitigen Wasserstand noch nicht behindert, die Fähren fahren in der Regel noch ohne Einschränkungen.
Laut aktueller Prognose des Landeshochwasserzentrums Sachsen soll sich der Elbepegel in Schöna bis Mittwoch leicht über der Vier-Meter-Marke bewegen, danach könnte der Wasserstand wieder fallen. Es wird nicht damit gerechnet, dass Alarmstufe 2, also ein Wasserstand von fünf Metern, erreicht wird. Erst ab Alarmstufe 2 wird es an der Elbe kritisch, da das Wasser dann in die Mündungen der Nebenflüsse zurückstaut und ufernahe Straßen wie zum Beispiel der Elberadweg zwischen der Pirnaer Altstadt und Obervogelgesang überspült werden. (SZ/csp/ce/df)