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Hörst du des Hähers Liebeslocken?

Die Ruhe stiller Gartenlandschaften hat immer schon Dichterinnen und Poeten inspiriert. Auch im Kromlauer Park kämen sie voll auf ihre Kosten.

Von Oliver Reinhard
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Romantischer und herzensglühender könnte diese allegorische Figur kaum heißen: „Liebe mit dem brennenden Herzen“.
Romantischer und herzensglühender könnte diese allegorische Figur kaum heißen: „Liebe mit dem brennenden Herzen“. © André Schulze

Es gehört zu den vergangenheitsverklärenden Mythen der Gegenwart, dass „damals“ alles viel ruhiger war und folglich nur wir Jetztlebenden triftige Gründe genug haben, uns angesichts von Lärm, Stress, Hektik sehnsuchtsvoll hinaus zu wünschen. Auf die Wiesen, in die Wälder, zu Hummelgebrumm und Blättergewisper. Doch auch das „Damals“ konnte für die Menschen ganz schön stressig und lärmig sein. Man denke nur an die seelenbebenden Naturschwelgereien der Romantiker. Oder an Poetinnen wie Hedwig Dransfeld. Um die Jahrhundertwende verfasste die Politikerin und Lehrerin im größten deutschen Ballungsgebiet, dem schwerindustriellen, lauten und verqualmten Ruhrpott, einige elegische Land-Hymnen wie diese:

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