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Hoffnung für Wellness-Hotel

Klappt es doch noch mit dem Bio-Vital-Resort samt erweiterter Saunalandschaft? Zumindest ein großes Problem scheint gelöst.

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© Visualisierung: Interspa

Von Frank Claus

Bad Liebenwerda. Eigentlich sollte der Hotelkomplex 2019 in Betrieb gehen – der Hotelkomplex am Bad Liebenwerdaer Freizeitbad Wonnemar. Ein teures Projekt: 17 Millionen Euro waren inklusive der 3,8 Millionen Euro teuren Erweiterung der Saunalandschaft veranschlagt. Doch dann ließ Volker Kurz, Geschäftsführer der Stuttgarter Interspa, die das Wonnemar betreibt, im Sommer dieses Jahres die Hosen runter: Die Baupreise explodieren und machen das Projekt um zwei Millionen Euro teurer. Geld, das die Interspa nicht allein aufbringen könne.

Das Aus für das vor Ort so sehnsüchtig erwartete Projekt? Elbe-Elster-Landrat Christian Heinrich-Jaschinski (CDU) gestand: „Das Vorhaben ist an einem kritischen Punkt angelangt.“ Liebenwerdas Bürgermeister Thomas Richter (CDU) wollte eine über viele Jahre währende Arbeit nicht einfach im Papierkorb landen lassen. Er schraubte an neuen Modellen. Die geplante Gesundheitsetage wollte er aus dem Projekt herauslösen und anders finanzieren. Fachleute und Banken runzelten die Stirn: Zwei unterschiedliche Investitions- und Finanzierungslinien für ein Haus?

Thomas Richter wandte sich an das brandenburgische Wirtschaftsministerium und die Investitionsbank des Landes, erinnerte daran, dass das Land eine zehn Millionen Euro schwere Bürgschaft zugesichert hatte und die Kurorte Bad Liebenwerda und Templin besonders fördern wollte. Doch würde das Land auch helfen, aus der Finanzklemme zu kommen? Die Zeichen stehen nach Gesprächen in Potsdam gut. Die Investition in die Saunalandschaft soll nun aus dem Gesamtpaket herausgelöst und mit Mitteln der Infrastrukturförderung bezuschusst werden. Gleichzeitig solle die Interspa in Zusammenarbeit mit der Stadt Bad Liebenwerda ein Konzept vorlegen, wie auch Teile des Wonnemars attraktiver gestaltet und so dem Niveau des neuen Hotels angepasst werden könnten. Eine Förderung von bis zu 85 Prozent sei denkbar, hieß es.

Für den Hotelkomplex stellt das Land Thomas Richter zufolge eine gewerbliche Förderung von 15 Prozent in Aussicht. Bedingung: Die nötigen Anträge müssen bis zum 30. September eingereicht werden.

Interspa-Geschäftsführer Volker Kurz: „Wir arbeiten mit Hochdruck. Im Grunde genommen sind die jetzigen Überlegungen ja genau die, mit denen wir uns zu Beginn der Entwicklung des Bio-Vital-Resorts und der Saunalandschaft gemeinsam mit der Stadt an das Land gewandt hatten.“

Jetzt vorausschauend den Standort Bad Liebenwerda weiterzuentwickeln, hält Volker Kurz für den richtigen Schritt. Entwicklungen seien weitergegangen, Mitbewerber auf dem Markt würden nicht schlafen. Und seine Erfahrungen in Wismar, wo die Interspa ebenfalls ein Wonnemar unterhält und das erste Wonnemar-Hotel eröffnet hat, würden den Trend auf dem präventiven Gesundheitssektor bestätigen. „Dort loben unsere Gäste unser hochmodernes Hotel und sagen uns gleichzeitig, dass unser Bad damit aber nicht mithalten könne. Auch da sind Neuerungen notwendig.“

Das Bio-Vital-Resort in Bad Liebenwerda werde kein reines Hotel. Eine Etage sei präventiven Gesundheitsanwendungen für Selbstzahler vorbehalten. Geplant sind 210 Betten in 55 Doppelzimmern, 15 Superior-Doppelzimmern, fünf rollstuhlgerechten und 15 Familienzimmern. Ein Restaurant mit 120 Sitzplätzen, teils sichtbarem Kochbereich, Buffet, Bar, Biergarten und Seminarraum soll entstehen. Bestandteil der Investition ist eine Saunaweiterung. Panoramasauna, neue Ruheräume und ein künstlicher See mit Holzliegedeck und Seesauna sollen entstehen.