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Hohnstein: Preisgeld für beste Kasperidee

Interessierte können ein Kasperspiel selbst inszenieren. Etwas Grips und Initiative gehören aber schon dazu.

Von Anja Weber
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Heike Krause wirbt für den Traditionsverein Hohnsteiner Kasper wo sie nur kann.
Heike Krause wirbt für den Traditionsverein Hohnsteiner Kasper wo sie nur kann. © Daniel Förster

Der Hohnsteiner Kasper hat bei vielen Generationen seine Anhänger gefunden. Und ein gutes Kasperspiel begeistert mit Witz und Charme Kinder und Erwachsene gleichermaßen. Doch was dann vor oder hinter der Bühne so leicht aussieht, ist echte Arbeit. Der Traditionsverein Hohnsteiner Kasper ist aktuell auf der Suche nach neuen Stücken und hat deshalb einen Kasperwettbewerb mit einem Preisgeld in Höhe von 5.000 Euro ausgelobt.

Die Herausforderung für die Teilnehmer und Teilnehmerinnen  beim Hohnsteiner Kasperwettbewerb lautet: „Weck den Kasper in Dir, erstelle eine Inszenierung für Kinder mit dem Kasper, überzeuge die Jury und gewinne ein Preisgeld in Höhe von 5.000 Euro.“ Das Preisgeld dient zur Finanzierung der Bühne, Puppen, Requisiten, beinhaltet eine Probenpauschale und ein Premieren-Honorar. Die Bewerbung sollte einen künstlerischen Lebenslauf, eine kurze inhaltliche Darstellung der geplanten Inszenierung mit dem Kasper sowie eine digitale Datei (wetransfer, youtube etc.) beinhalten, die den Puppenspieler bei einer spielerischen Intervention von rund fünf Minuten Dauer zeigt. 

Eine siebenköpfige Jury aus Puppenspielexperten wird dann bis zum 30. Juni 2021 einen Gewinner oder eine Gewinnerin auswählen. Die Hälfte des Preisgeldes gibt es direkt nach der Jury-Entscheidung, die zweite Hälfte zur Premiere im Oktober 2021 in Hohnstein. 

Teilnehmen können übrigens alle, die sich berufen fühlen, ein Kasperspieler oder eine Kasperspielerin zu sein. Unterstützt wird der Wettbewerb seit 2019 auch vom Bundeslandwirtschaftsministerium, welches dafür Mittel aus dem "Landkultur-Programm" zur Verfügung stellt. Damit sollen kulturelle Aktivitäten und die Teilhabe in ländlichen Regionen gefördert werden.

„Es ist gar nicht einfach, Kinder und Erwachsene gleichermaßen beim Kaspertheater zu begeistern. Die Kinder müssen ja Spaß haben und die Eltern sollen sich nicht langweilen, sondern über die ein oder andere Pointe lachen können, die die Kleinen noch gar nicht verstehen. Zudem hat Kasperspiel meist auch einen positiven pädagogischen Effekt“, erläutert Ines von Bardeleben, Vereinsvorsitzende des Traditionsvereins Hohnsteiner Kasper.

Diese Schwierigkeit sei Grund genug für den Verein gewesen, 2019 erstmals einen Wettbewerb auszulosen. Auf diese Weise soll einerseits eine beliebte Tradition gestärkt und andererseits das kulturelle Leben im ländlichen Raum bereichert werden. Im ersten Jahr hatte Cornelia Fritzsche aus Dresden den Wettbewerb gewonnen und mit ihrem Stück „Kasper und das Märchenpuzzle“ nicht nur die Jury, sondern zur Aufführung in Hohnstein auch Jung und Alt gleichermaßen begeistert.

Der Kasper steht als Kinderstar nicht nur bei den Hohnsteinern ganz oben auf dem Top-10-Helden-Ranking. Und nicht umsonst engagiert sich der Traditionsverein Hohnsteiner Kasper für den kleinen Kerl und nicht umsonst betreibt er seit 2009 mit viel Engagement das Max-Jacob-Theater in Hohnstein. Vor allem der ständig wachsende Besucherstrom motiviert den Verein und treibt ihn weiter an. "Die Kombination aus einer Wanderung im Brandgebiet mit dem anschließenden Besuch eines Kasperspiels im Max-Jacob-Theater ist der perfekte Ausflug für Familien mit kleinen Kindern am Wochenende", sagt Heike Krause vom Verein.

Im Laufe der Jahre hat sich der Kasper wohl doch auch etwas gewandelt, wissen Experten. War er früher ein Haudegen auf dem Jahrmarkt ist er heute eher ein gewitzter Lehrer, der seine Widersacher mit einem Augenzwinkern belehrt.

Bewerbungen per E-Mail an den Traditionsverein Hohnsteiner Kasper

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