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Hohnstein: Wanderer sind willkommen

Die Stadt und die Nationalparkverwaltung haben ein weiteres gemeinsames Projekt abgeschlossen. Davon profitieren einheimische und angereiste Wanderer.

Von Anja Weber
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Am Rathaus in Hohnstein endet der erste Teil des Lehrpfades, der zweite Teil beginnt. Auch diese Tafel wurde erneuert.
Am Rathaus in Hohnstein endet der erste Teil des Lehrpfades, der zweite Teil beginnt. Auch diese Tafel wurde erneuert. © Marko Förster

Während in einem Teil des Nationalparks Sächsische Schweiz immer mehr Wege gesperrt werden, sind im Hohnsteiner Gebiet Wanderer willkommen. Und die dürfen sich über einen ganz besonderen Service freuen. Nach rund 15 Jahren konnten die 54 Schilder entlang des Lehrpfades Hohnstein mit Mitteln des Sofortprogramms des Freistaates erneuert werden.

In den Jahren 2003 und 2007 hatte die Stadt Hohnstein einst in Zusammenarbeit mit der Nationalparkverwaltung den ersten Lehrpfad aus dem Jahr 1965 erneuert und eine Ergänzung um 18 Schilder vorgenommen.

Im vergangenen Jahr brachen immer mehr Schilder zusammen und es stand die Frage, den Lehrpfad zu erhalten oder abzureißen. Die Nationalparkverwaltung nutzte die unverhoffte Finanzierungsmöglichkeit des Sofortprogramms. Hohnsteins Bürgermeister Daniel Brade (SPD) nahm die Initiative dankend an. „Wir wissen es zu schätzen, wie viel Planungsleistung und Arbeit vor Ort die Nationalparkverwaltung geleistet hat, um den natur- und kulturhistorischen und damit touristischen Wert des Lehrpfads zu erhalten", sagt er.

Die Stadt Hohnstein hatte zuvor der Pirnaer Grafikerin Odette Schirmer den Auftrag erteilt, Texte und Gestaltung der Schilder behutsam zu aktualisieren. Jetzt konnten beide Initiativen zusammengeführt werden. Die Grafikerin wird nun zusätzlich noch ein neues Lehrpfadheft gestalten. Damit werde das gemeinschaftliche Projekt in diesem Jahr als rundum gelungene Sache abgeschlossen, heißt es.

Zweites Projekt nach der Glasarche

Nationalparkleiter Ulf Zimmermann freut sich über die gelungene Kooperation mit der Stadt Hohnstein. „Nach der Glasarche ist der Lehrpfad das zweite gute Projekt, das wir gemeinsam umsetzen konnten. Mein besonderer Dank gilt allen Personen, die uns dabei tatkräftig unterstützt haben", sagt er. Und das Beste: Die Wanderwege rings um Hohnstein sind ohne Einschränkungen begehbar und mit dem Lehrpfad sei wieder ein attraktives Angebot für die Besucher geschaffen worden.

Auch Revierleiter Frank Wagner zeigte sich erleichtert, dass die Schilder erneuert werden konnten. Weggerissen sei so etwas schnell. Dabei stecke sehr viel Arbeit und Engagement darin, den Lehrpfad auf die Beine zu stellen. Dass der nun gemeinsam erneuert und erhalten werden konnte, sei keine Selbstverständlichkeit, sagte Wagner.

Stadtgeschichte, Natur und Landschaft erläutert

Der Lehrpfad Hohnstein gliedert sich in zwei Teile. Ausgangspunkt des ersten Teiles des Rundweges ist die Burg. Markiert ist der Pfad mit dem grünen Schrägstrich. Auf 36 Tafeln werden die Geschichte der Burg und der Stadt sowie geologische Besonderheiten erläutert. Der erste Teil des Lehrpfades ist rund sechs Kilometer lang. Die Wanderzeit beträgt etwa vier Stunden. Es ist ein Höhenunterschied von 120 Meter zu überwinden und das Ganze viermal.

Der zweite Teil des Hohnsteiner Rundwanderweges wurde im Juli 2007 eingeweiht. Die weiteren 18 Tafeln informieren jeweils kurz zu den Besonderheiten von Natur und Landschaft, wobei der Schwerpunkt auf dem Entstehen der Kulturlandschaft und ihrer Entwicklung durch nachhaltige Nutzung liegt. Außerdem werden historische Begebenheiten und kulturelle Bezüge sowie geologische und bodenkundliche Zusammenhänge erläutert.

Am Rathaus, wo der erste Lehrpfad mit der Tafel Nummer 36 endet, beginnt der zweite Rundweg um Hohnstein mit den laufenden Tafelnummern 37 bis 54. Dieser führt über den Bärengarten, den Schindergraben überquerend auf dem Halbenweg entlang der Polenztalwände bis zum ehemaligen Steinbruch. Über den bergauf führenden Räumigtweg wird die Brandstraße erreicht, von jener abgebogen führt der Rundweg zur Napoleonschanze, den Beckenbüschelweg entlang wieder in das Stadtgebiet zurück, die Sebnitzer Straße querend und einen kurzen Aufstieg zum Röhrenweg. Dann geht es über den Bergborn oder die Obere Straße zurück zum Ausgangspunkt. (mit mf)

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