Hohnsteiner wollen Blaue Tonne behalten

Mit knapper Mehrheit, fünf Ja- und drei Nein-Stimmen, hat Hohnsteins Stadtrat beschlossen, die Blauen Tonnen an den Containerstandplätzen in allen Ortsteilen werden abgeschafft. Dafür gebe es zwei Gründe. Zum einen würden die Flächen um die Behälter vermüllt, zum anderen muss die Stadt seit Kurzem für deren Entsorgung bezahlen. Zuvor hatte der ehemalige Entsorger die Behälter aus Kulanz mit entleert. Der neue tut das nicht.
Hohnsteins Ortsvorsteher Hendrik Lehmann, selbst Stadtrat (UWV) ist nicht glücklich mit dem Ausgang des Beschlusses. Im Ortschaftsrat habe man sich bereits zuvor einstimmig für den Verbleib des Altpapiercontainers in Hohnstein am Standort Eiche ausgesprochen. "Wir haben dem Stadtrat verschiedene Vorschläge unterbreitet und auch Lösungen aufgezeigt", sagt er. So wollte der Ortschaftsrat gerne eine Fristverlängerung um ein Jahr, bevor eine endgültige Entscheidung gefällt wird. Das sollte sozusagen ein Probelauf werden, um zu sehen, ob sich die Hohnsteiner daran halten und selbst mit auf Ordnung achten, also keine Pappe und sonst was daneben werfen. Wenn die Container voll sind, dann müssen eben die Pappen wieder mitgenommen und nicht daneben gelegt werden. "Unser Anliegen war es, den Bürgern und Bürgerinnen die Möglichkeit zu geben, sich daran zu halten. Und wir waren zuversichtlich, dass sie es auch getan hätten", sagt Hendrik Lehmann. Dazu komme, dass der Containerstellplatz an der Eiche neu gebaut wurde.
Stadt will nicht für Auswärtige zahlen
Auf jeden Fall sei der Bedarf an solchen größeren Papiercontainern da. Das zeige doch, so der Ortsvorsteher, dass sie benötigt würden. "Es geht doch darum, dass wir den Menschen mit größeren Verpackungen weite Wege ersparen wollten. Wir bieten damit einen entsprechenden Service und eben auch Annehmlichkeiten, damit sich die Einwohner von Hohnstein wohlfühlen. Sie müssen dann nicht erst zu den Annahmestellen fahren", sagt Hendrik Lehmann.
Ständig volle Container führte die Stadtverwaltung aber vor allem auch darauf zurück, dass Ortsfremde bei der Durchfahrt hier ihre Pappe und Papier mit entsorgen. Das hatte man vor allem offenbar in Hohnstein und Hohburkersdorf festgestellt. Darüber hinaus hätten einige, wer auch immer, die Papiercontainer zur Entsorgung anderen Mülls genutzt. Und das wollte die Stadt nun nicht weiter unterstützen, zumal seit Anfang Januar dafür auch Gebühren anfallen. Hendrik Lehmann hätte sich im Stadtrat eine andere Entscheidung erhofft. "Aber ich muss diese, so wie sie gefallen ist, akzeptieren. So ist halt Demokratie", sagt er. Das heißt, ihre Pappen und das Papier müssen die Hohnsteiner künftig in ihrer eigenen Blauen Tonne entsorgen. Damit ist jeder Haushalt ausgestattet. (SZ/web)