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Hohnstein: Dachdecker mit besonderer Mission

Das Dach am Max-Jacob-Theater muss saniert werden. Und da es ein Denkmalhaus ist, wird das auch nicht billig.

Von Anja Weber
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Eine Sanierung des Daches am Max-Jacob-Theater in Hohnstein war längst überfällig. Billig wird die aber nicht.
Eine Sanierung des Daches am Max-Jacob-Theater in Hohnstein war längst überfällig. Billig wird die aber nicht. © Steffen Unger

Die alten Schindeln stammen noch aus DDR-Zeiten. In den 1970er-Jahren wurde das Dach das letzte Mal ausgebessert. Kein Wunder, dass die Schäden inzwischen nicht mehr zu reparieren waren. Deshalb wird das Max-Jacob-Theater in Hohnstein jetzt komplett neu eingedeckt. Und wie sich das für ein solches Baudenkmal gehört, wieder mit Holzschindeln.

Für die Dachdecker der Firma Hering aus Neustadt um Inhaber Jörg Pöthig ist das eine knifflige Sache. Das Verlegen von Holzschindeln ist eine Herausforderung. Und so schnell wie bei einem Ziegeldach kommt man auch nicht voran. Denn die Holzschindeln müssen genau eingepasst werden. Ist eine zu groß oder zu klein, muss es mit der nächsten probiert werden. Eine langwierige Angelegenheit. Deshalb war man froh, dass die Dachdecker aufgrund des Wetters schon im Januar die alten Holzschindeln auf der Rückseite abreißen konnten. Für knapp 100.000 Euro erhält das Max-Jacob-Theater nun ein neues Dach. Kein Pappenstiel. Für eine Holzeindeckung ist das viel Geld. Doch das Holz hat - vorausgesetzt, es wird richtig verarbeitetet - auch große Vorteile. Es ist leichter als Dachziegel oder Schiefer. Und Holz reagiert zum Beispiel auch flexibler auf Schneedruck. In Hohnstein ist man jedenfalls froh, die Sanierung aus verschiedenen Töpfen stemmen zu können

So genehmigte der Stadtrat von Hohnstein, dass die Stadt die Dachsanierung mit 15.000 Euro aus dem eigenen Haushalt bezuschussen darf, unter einer Bedingung. Das Haus steht im Eigentum der Stadt Hohnstein und ist mit Erbbaupachtvertrag an den Traditionsverein Hohnsteiner Kasper zu übergeben. Damit besteht jetzt hier auch Rechtssicherheit. Außerdem beteiligt sich der Verein selbst mit etwa 8.000 Euro aus Vereins- und Spendengeldern an der Finanzierung. Die Stadt wiederum kann das Geld aus der Prämie nehmen, die sie für ihre Projektarbeit „Ideen für den ländlichen Raum“ erhalten hat. Immerhin waren das insgesamt 200.000 Euro. Das Geld steht auch für die Umsetzung des Kasperprojektes zur Verfügung.

Außerdem kamen rund 30.000 Euro aus Denkmalfördermitteln des Landkreises Sächsische Schweiz-Osterzgebirge. Schließlich hat nicht nur das Haus eine über 80-jährige Tradition. Das Dach in seiner heute nur noch selten vorkommenden recht aufwendigen Holzleichtbauweise ist erhaltenswert. Auch der Kulturraum Meißen-Sächsische Schweiz-Osterzgebirge beteiligt sich an den Kosten und bewilligte eine Zuwendung als Projektförderung in Höhe von 46.000 Euro.