Sebnitz
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Hürden für neue Buslinie ins Elbtal

Lange hat Hohnstein um eine direkte Bus-Verbindung nach Bad Schandau über die "Sense" gekämpft. Die Straße ist saniert - und doch für Busse nicht befahrbar.

Von Anja Weber
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Die Straße zwischen Hohnstein und Porschdorf, die sogenannte Sense, ist wieder schick. Das kann man von dieser Brücke jedoch nicht sagen. Busse dürfen sie nicht mehr passieren.
Die Straße zwischen Hohnstein und Porschdorf, die sogenannte Sense, ist wieder schick. Das kann man von dieser Brücke jedoch nicht sagen. Busse dürfen sie nicht mehr passieren. © Steffen Unger

Die neue Buslinie 254 zwischen Bad Schandau und der Bastei ist gestartet. Erstmals hat damit Hohnstein direkten Anschluss mit dem öffentlichen Personennahverkehr ins Elbtal. Lange hat die Stadt darum gekämpft. Schließlich erhofft man sich so ein größeres Besucherklientel für die Stadt, verbunden mit einem touristischen Aufschwung. Denn sowohl die Bastei als auch Bad Schandau sind die touristischen Hochburgen in der Sächsischen Schweiz. Und die Tourismusbranche ist praktisch die einzige Einnahmequelle für Hohnstein. Immer wieder kam etwas dazwischen. Vor allem der schlechte Zustand der Kreisstraße nach Porschdorf, auch Sense genannt, durchkreuzte Hohnsteins Pläne immer wieder.

Keine Ausnahmegenehmigung für Wanderbus

Der Straßenbau ist abgeschlossen. Seit dem 2. April rollen nun die Busse des Regionalverkehrs Sächsische Schweiz-Osterzgebirge auch direkt von Bad Schandau über Rathmannsdorf und Porschdorf nach Hohnstein und weiter zur Bastei. Doch wieder war es die Kreisstraße, welche drohte, Hohnsteins Pläne zunichte zu machen. Die Straße ist zwar fertig. Doch auf dem noch unsanierten Teil stellten Bausachverständige Schäden an der Brücke über die Polenz auf Porschdorfer Flur fest.

Die Folge: Die Brücke wurde ab sofort für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen gesperrt. Sie droht einzustürzen. Damit ist zwar die Straße wieder schick. Doch von Lkws oder auch Bussen kann sie bis auf Weiteres nicht befahren werden. Trotz mehrerer Bemühungen vonseiten des Verkehrsunternehmens gab es für die neue Buslinie keine Ausnahmegenehmigung.

Die Brücke muss komplett neu gebaut werden. Bis sie fertig ist, soll der Verkehr über eine Behelfsbrücke rollen. Zeitliche Aussagen gibt es derzeit noch keine dazu. Damit ist eine Buslinie über die Sense wieder in die Ferne gerückt. Zum Glücke habe man aber eine Umleitungsstrecke gefunden, sagt Hohnsteins Bürgermeister Daniel Brade (SPD). Er findet, dass in der Sense irgendwie der Wurm drin sei.

Start der Buslinie mit Umleitung

Aus Sicht des Regionalverkehrs hat die neue Buslinie 254 eine touristische Relevanz und sei deshalb auch in den Plan der Wanderbuslinien aufgenommen worden. Sie übernehme künftig in der Sommersaison ein umfangreiches Direktangebot zwischen Bad Schandau und der Bastei, wovon Hohnstein profitiert. An den Wochenenden soll zudem zusätzlich direkt von Hohnstein weiter in Richtung Pirna und über die Bastei gefahren werden.

Die nun eingerichtete Umleitungsstrecke führt ab Porschdorf über Waltersdorf und den „Ziegenrücken“. An Sonnabenden sowie an Sonn- und Feiertagen wird ein stündlicher Direktverkehr von Bad Schandau zur Bastei angeboten. In der Woche von Montag bis Freitag fahren die Busse der neuen Linie 254 im 2-Stunden-Takt über den Umleitungsweg von Bad Schandau nach Hohnstein und zurück. Aus- und Zustiegsmöglichkeiten in Hohnstein sind an den Serpentinen im Polenztal, am Markt sowie am Busplatz Eiche.

Die Wander-Startpunkte im Tiefen Grund für Touren zum Brand und zur Waitzdorfer Höhe sind erst nach der Aufhebung der Umleitung mit den Wanderbussen der Linie 254 erreichbar. "Für die Grundmühle und den Campingplatz Entenfarm Hohnstein ist das natürlich bitter, da sich beide Unternehmen auf die Busanbindung gefreut hatten", sagt der Bürgermeister.

Alternativ dazu bieten die Haltestellen „Hohnstein, Wanderweg nach Kurort Rathen“ und „Hohnstein, Wanderweg zum Amselgrund“ entlang der Umleitungsstrecke die Möglichkeit zu Wanderungen im Rathener Gebiet bis hinunter zur Elbe.

Alle Informationen zum Fahrplan und Tarif sowie zu allen Angeboten der RVSOE GmbH gibt es bei den Mitarbeitern in den RVSOE-Servicebüros, am Service-Telefon 03501 7111-999 sowie im Internet unter www.rvsoe.de.

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