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Holperpiste ade

Ein Hirschbacher Wunsch hat sich erfüllt. Davon profitieren viele Pendler aus dem Vorgebirge.

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© Frank Baldauf

Von Maik Brückner

Hirschbach. Die Straße ist nicht wiederzuerkennen. Wie ein schwarzes Band zieht sie sich von Hermsdorf am Wilisch bis zur Waldsiedlung. Ortsvorsteher Jörg Paulusch (CDU) ist zufrieden und dankbar, dass das Landratsamt Pirna nun auch diesen Straßenabschnitt in Ordnung gebracht hat. Die Arbeiten sind hier in den letzten Zügen. Voraussichtlich am Freitag werden sie laut Landratsamt abgeschlossen sein. Trotz des Bauverzugs – ursprünglich sollten die Arbeiten am 3. November beendet werden – freuen sich nicht nur der Ortsvorsteher und die Hermsdorfer, sondern auch die vielen Pendler aus Hirschbach, Reinhardtsgrimma und Cunnersdorf, die tagtäglich über die sanierte Straße in Richtung Dresden fahren. Und das sind nicht wenige, sagt Paulusch. Vor allem in den frühen Morgenstunden sei auf der Straße viel Bewegung.

© Grafik: SZ

Problematisch wird es weiterhin beim Gegenverkehr bleiben. Denn die Straße ist sehr schmal. „Unser Ortschaftsrat hatte sich nicht nur die Straßenerneuerung gewünscht, sondern auch angeregt, dass Ausweichstellen angelegt werden.“ Denn nicht nur bei normalem Verkehr wird die Enge zum Problem, sondern vor allem im Winter, wenn einem die Streufahrzeuge entgegenkommen, erklärt der Ortschef. Dem Wunsch von Ausweichstellen kam der Kreis nicht nach. Doch auch ohne diese ist die Straße gut geworden, sagt Paulusch. Er hofft, dass nun möglichst bald auch die Hermsdorfer Ortsdurchfahrt erneuert wird. „Diese ist in einem fragwürdigen Zustand“, sagt der Ortschef. Und das sehen auch die Anwohner so, wie er bei der letzten großen Putzaktion im Dorf erfahren konnte. Damals konnte er die Hermsdorfer vertrösten und noch Hoffnung machen, dass die rund 650 Meter lange Ortsdurchfahrt mit großer Wahrscheinlichkeit bereits 2018 in Ordnung gebracht werden kann. Diese Informationen hatte er aus dem Landratsamt bekommen.

Dort hat man offenbar neu geplant. Auf SZ-Nachfrage erklärt die zuständige Leiterin Straßenbau und Verkehr, Martina Aurisch, dass mit einer Erneuerung der Ortsdurchfahrt frühestens ab 2019/2020 zu rechnen sei. Das Landratsamt habe bereits den Baugrund untersucht und die Straße vermessen. Nun müssen noch Planungsunterlagen erarbeitet werden. Und das dauert. Fest steht, dass die Straße im Bestand erneuert werden soll und das nachhaltig.

Ob dazu ein grundhafter Ausbau erforderlich sein wird, muss die weitere Planung zeigen. In der wird auch die Straßenentwässerung beleuchtet. „Ob vorhandene Anlagen ertüchtigt werden können oder neue zu errichten sind, wird im Rahmen der Planung deutlich“, sagt Frau Aurisch. Bei dieser müssen noch andere Dinge berücksichtigt werden, erklärt sie. Unter anderem Gehwege, die Straßenbeleuchtung, Hofzufahrten und Leitungen. Überprüft werden muss, was bereits vorhanden ist und was gebaut werden soll. Dabei werde sich das Landratsamt eng mit der Stadt Glashütte abstimmen, die für einige Dinge wie die Straßenbeleuchtung und die Entwässerung zuständig ist. Auch mit anderen Ver- und Entsorgungsunternehmen wie beispielsweise dem Wasserversorger Weißeritzgruppe und dem Energieversorger Enso müsse man sich abstimmen.

Ob der avisierte Baubeginn gehalten werden kann, hängt letztlich vom Freistaat ab. „Denn der Landkreis ist grundsätzlich auf Straßenbau-Fördermittel angewiesen“, sagt Frau Aurisch. Sie geht davon aus, dass die Erneuerung rund 600 000 Euro kosten wird. Der Kreis rechnet mit einer 90-prozentigen Förderung, das heißt mit 540 000 Euro vom Land. Vielleicht, so hofft man in Hermsdorf, entsteht auch ein Gehweg. „Den haben sich viele der knapp 180 Einwohner gewünscht“, sagt der Ortschef.