B 96 wird in Groß Särchen für den Durchgangsverkehr voll gesperrt

Die Ortsdurchfahrt Groß Särchen der Bundesstraße 96 wird wegen Baumaßnahmen für Abwasser und Trinkwasser ab April bis Dezember zur Baustelle. „Die Ausführung soll vom 4. April bis 16. Dezember dauern. In vier Bauabschnitten wird erschlossen. Die Bauzeit beträgt 37 Wochen“, erläuterte Bürgermeister Thomas Lebe-recht (CDU) am Donnerstag in der öffentlichen Bürgersprechstunde in der Aula der Grundschule „Am Knappensee“. Da der Bauzeitenplan mit der Baufirma noch abgestimmt werden muss, kann der Zeitraum identisch sein mit der Vollsperrung der Durchfahrt. Unter Umständen fällt er etwas kürzer aus. Die zentrale Baustelleneinrichtung wird auf dem Besucherparkplatz am Knappensee neben der B 96 angelegt. Die Umleitung für den Verkehr auf der Strecke Hoyerswerda-Bautzen verläuft dann in beide Richtungen weitläufig über die S 108 und B 156 über Lohsa und Uhyst/Spree.
Der Schülerverkehr und der ÖPNV-Busverkehr werden zwischen Särchen und Wartha in beide Richtungen über Koblenz und den Warthaer Wege geleitet – mit Ampelregelung und vermutlich intensiven Verkehrskontrollen. Trotz Vollsperrung sollen Anwohner in Groß Särchen weiter ihr Grundstück erreichen können. Das betrifft auch Zulieferung und Abtransport für Gewerbetreibende, und örtlich bezogene praktikable Lösungen für Rettungsdienst und Müllabfuhr.
Wer genau baut was?
Es ist eine Gemeinschaftsmaßnahme des Landesamtes für Straßenbau und Verkehr, der Ewag Kamenz und der Gemeinde Lohsa. Die Firma STB See GmbH verlegt im Auftrag der Kommune die Abwasser-Leitungen. Hintergrund ist das Abwasser-Beseitigungskonzept der Gemeinde Lohsa. Es sieht die zentrale Erschließung für Groß Särchen mit vor. Bereits 1998, so der Bürgermeister, entschieden sich die Einwohner für die zentrale Erschließung. Jetzt steht die Abwasser-Erschließung entlang der B 96 an. Die Ewag Kamenz erneuert in die Trinkwasser-Leitungen. Für beide Baumaßnahmen wird die Straße vollständig aufgerissen. Anschließend erneuert das Landesamt die Straße und die zugehörige Regen-Entwässerung auf beiden Straßenseiten. Die Gemeinde Lohsa baut die Bushaltestellen barrierefrei aus. „Die Bushaltestelle Richtung Hoyerswerda (nahe Bäckerei Jürgen Dörfer) muss versetzt werden – aufgrund der notwendigen Fläche, aufgrund des Straßenausbaus und aufgrund der Voraussetzungen für den ÖPNV. Das Wartehäuschen wird dabei umgesetzt“, erläuterte der Bürgermeister und versicherte: „Mit den Anwohnern stimmen wir uns ab.“ In Fahrtrichtung Bautzen geschieht der Ausbau am vorhandenen Standort als Haltestelle am Fahrbahnrand. Das vorhandene Wartehäuschen bleibt erhalten.
Was ist mit Gehweg und Radweg?
Beides wird nicht gebaut. Die Gemeinde erhält derzeit keine Fördermittel dafür. „Wir haben Anfang des Jahres ein Schreiben an den Freistaat gerichtet. Leider kam eine Ablehnung. Der Freistaat setzt derzeit andere Prioritäten. Wir selbst als Gemeinde können es leider nicht ohne Fördermittel realisieren“, so der Bürgermeister. Man bleibe aber dran.
In welchen Abschnitten wird gebaut?
Unterteilt ist das Vorhaben in vier Abschnitte, wobei die Nummerierung nicht identisch sein muss mit der tatsächlichen Bauabfolge. Der Bauabschnitt 1 betrifft die Bereiche Im Flusswinkel und Am Anger und damit an sich nicht die Bundesstraße. Der rund 260 Meter lange Bauabschnitt 2 entlang der B 96 verläuft vom Abzweig Koblenzer Straße bis Abzweig Wittichenauer Straße. An der Kreuzung zur Koblenzer Straße soll es eine Ampel geben. Allerdings muss die Baufirma teilweise bis in den Kreuzungsbereich hinein arbeiten. Wie weit, wird sich beim Bauen zeigen. Der gut 360 Meter lange Bauabschnitt 3 reicht vom Abzweig Wittichenauer Straße bis Abzweig Rachlauer Straße.
Der Bauabschnitt 4 erstreckt sich vom Abzweig Rachlauer Straße in Richtung Wartha, was etwa 280 Meter Straße umfasst und 120 Meter Wiederherstellung des Radweges am Ortsausgang.
Was geschieht mit den Bäumen?
Die straßenbegleitenden Bäume sollen alle erhalten bleiben. „Baulasten-Träger ist das Landesamt für Straßenbau und Verkehr“, erläuterte Ortsvorsteher Jens Kieschnick auf Nachfrage. „Eine neue Bepflanzung ist nicht vorgesehen.“
Wann kommen die Beitragsbescheide?
„Zuerst wird gebaut. Dann folgt die Abnahme. Dann folgt die Anschluss-Aufforderung“, sagt Thomas Leberecht. „Die Anwohner haben dann ein halbes Jahr Zeit, sich anschließen zu lassen. In dieser Zeit erst gehen die Beitragsbescheide bei ihnen ein.“ Eine weitere Info-Veranstaltung folgt.