Hoyerswerda
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Denkmalrenovierung an Hoyerswerdas Bahnhofsvorplatz

Die Wohnungsgesellschaft lässt in der zweiten Hälfte der 1950er- Jahre errichtete Wohnhäuser auf Vordermann bringen.

Von Mirko Kolodziej
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Nordöstlich vom Bahnhof entstand von 1955 bis 1957 das erste größere Quartier der „Neuen Wohnstadt Hoyerswerda“ – auch der Block Heinestraße 23 a-c.
Nordöstlich vom Bahnhof entstand von 1955 bis 1957 das erste größere Quartier der „Neuen Wohnstadt Hoyerswerda“ – auch der Block Heinestraße 23 a-c. © Foto: Mirko Kolodziej

Hoyerswerda. Für 18 Familien ist der Dreigeschosser Heinrich-Heine-Straße 23 a-c einfach nur ihr Zuhause. Für den Denkmalschutz ein „wichtiges Zeugnis der 1950er-Jahre-Bebauung der Stadt im Stil der Nationalen Bautradition“. Die ist mit dem Namen des Architekten Kurt Liebknecht verbunden, einem der Vordenker der Baukunst in der frühen DDR. Das Haus an der Heinestraße wiederum verbindet sich mit Ferdinand Rupp. Er war 1955-1958 Chefarchitekt in der ersten Phase der Stadterweiterung im Zusammenhang mit dem Bau des Kohle-Kombinates in Schwarze Pumpe.

Folgerichtig nannte diese Woche auch der Geschäftsführer der Wohnungsgesellschaft Hoyerswerda (WH), Steffen Markgraf, den Namen Rupps, als er der Presse laufende Erneuerungsarbeiten am Haus Heinestraße 23 erläuterte.

Die WH investiert hier seit Mai immerhin rund 190.000 Euro. Das Gebäude war zuletzt im Zusammenhang mit einer zwischenzeitlichen Privatisierung vor gut zwei Jahrzehnten einer Sanierung unterzogen worden. Damals übernahm eine Investorengruppe von 17 Hoyerswerdaer Geschäftsleuten am Bahnhofsvorplatz insgesamt acht Blöcke. Vorrangiges Ziel der Bahnhofsquartier GbR war es, die Häuser in Ordnung zu bringen. Dem kommunalen Vermieter fehlte damals die Kraft dazu.

Inzwischen ist er schon seit einigen Jahren wieder Eigentümer der acht Immobilien. Und weil der Zahn der Zeit seit der Sanierung seine Spuren hinterlassen hat, wird nun renoviert. Voriges Jahr zum Beispiel war der benachbarte Block Bahnhofsvorplatz 10 a-c an der Reihe. In den nächsten Tagen wird am Bahnhofsvorplatz 9 a-c das Baugerüst gestellt. Vermietungsprobleme hat die Wohnungsgesellschaft in diesem Viertel keine. „Das Quartier ist sehr beliebt. Wenn jemand auszieht, zieht auch gleich wieder jemand ein“, sagt Markgraf.

Und so werden nun in der Heinestraße 23 zum Beispiel die Balkone überholt. Unter anderem werden an den jeweils oberen Balkonen Dächer nachgerüstet. Flur sowie Keller bekommen frische Farbe und die Eingangsbereiche Beläge, auf denen man im Winter nicht so leicht ausrutscht. Das größte Augenmerk gilt in Abstimmung mit dem Denkmalschutz der Fassade.

Das betrifft unter anderem den aus zwei erarbeiteten Varianten gewählten Farbton, aber ebenso Gestaltungselemente. Die Deutsche Bauakademie hatte sich einst zum Beispiel Supraporte ausgedacht. Die grafischen Elemente über den Haustüren waren zuletzt übermalt und werden nun wieder hergestellt. Auch das Papierdrachen-Mosaik an der mittleren Treppenhaus-Achse bekommt eine Frischekur.

„Unsere Mieter können sich auf ein in neuem Glanz strahlendes Zuhause freuen“, meint Steffen Markgraf. Die Arbeiten liegen im Zeitplan. Ende August, Anfang September sollen die Arbeiter fertig sein.