Ein Schutz-Riegel aus Sandsäcken

Groß Särchen. Gut einen Monat ist es her, dass eine eineinhalb Meter hohe Welle über den Knappensee jagte, sich im Flachwasser am Groß Särchener Ufer deutlich höher aufbaute und in einem rund 300 Meter breiten Uferabschnitt teils schwere Verwüstungen anrichtete. Auslöser war eine Rutschung am Ostufer des Sees, bei der nach Schätzungen des Sächsischen Oberbergamtes rund eine Million Kubikmeter Erdmassen in Bewegung geraten sind.
Was die Ursache war, das ist noch unklar. „Die Voruntersuchungen, zu denen unter anderem Seelotung und Befliegungsaufmaß gehören, sind noch nicht abgeschlossen worden, sodass den Sachverständigen für Geotechnik noch nicht alle Daten zur Auswertung zur Verfügung stehen“, erfuhr TAGEBLATT auf Nachfrage aus dem Hause des Bergbausanierers LMBV. Dessen Experten können offenbar nicht ausschließen, dass es zu weiteren Rutschungen in dem noch nicht sanierten Bereich am Ostufer des Knappensees kommt.
Vergangene Woche wurde damit begonnen, einen aus Sandsäcken bestehenden Riegel parallel zur Wasserkante im Bereich des Groß Särchener Strandes, wo die Welle am 11. März die größte Wucht entwickelt hat, zu errichten. „Dabei handelt es sich um einen vorbeugenden Schutz gegen auflaufende Schwallwellen bei eventuell weiteren Abbrüchen an der Hochkippe“, so die LMBV. Diese Maßnahme ist ein Ergebnis aus den ersten Untersuchungen.
Während am Groß Särchener Ufer kurz nach der Überflutung mit dem Aufräumen begonnen werden konnte, ist an eine Schadensbeseitigung im Rutschungsgebiet mit mehreren hundert Metern Ausdehnung noch nicht zu denken. Was speziell den Rutschungskessel angeht, so könne dessen Sanierung nach LMBV-Angaben erst nach erfolgter „Ursachenauswertung, Konzeption einer Sanierung und den folgenden Planungen sowie der späteren Ausschreibung“ in Angriff genommen werden. Hier sei eine zeitnahe „Schadensbeseitigung“ nicht zu erwarten, wird deutlich gemacht.
Die sofort gestoppten Sanierungsarbeiten in den meisten weiteren Bereichen des Knappensees wurden bereits in der Woche nach der Rutschung wieder aufgenommen. Die Sachverständigen für Geotechnik haben die Freigabe erteilt. „Lediglich der Bereich D-Ost ist wegen der Grenzlage zur Rutschung zurzeit noch gesperrt.“
