Hoyerswerda
Merken

Einmal Kurzurlaub auf der Insel bitte

Die Firma Yados setzt auf Prävention und leistet sich zum Wohle der Mitarbeiter eine feste Physiotherapeutin.

 3 Min.
Teilen
Folgen
Anlagenmonteur Christian Erfurt fühlt sich nach der Behandlung bei Physiotherapeutin Bianca Liscsai wie neugeboren.
Anlagenmonteur Christian Erfurt fühlt sich nach der Behandlung bei Physiotherapeutin Bianca Liscsai wie neugeboren. © Foto: Silke Richter

Von Silke Richter

Hoyerswerda. Sie weiß genau, wo es zwickt, hört so manche intime Lebensgeschichte ihrer Yados-Kollegen und sie hat sogar ein eigenes Praxiszimmer. Was hier besprochen und behandelt wird, verlässt nicht den Raum. Die Rede ist von Bianca Liscsai. Sie ist nicht nur Vertrauensperson, sondern auch Physiotherapeutin.

Was für viele andere Firmen ein No-Go oder gar purer Luxus ist, ist bei der Firma Yados selbstverständlich. Anfangs habe man über eine mobile Physiotherapie nachgedacht. Bei der Bedarfsanalyse wurde jedoch schnell festgestellt, dass eine feste Mitarbeiterin in diesem Bereich nicht nur gebraucht, sondern auch sehr sinnvoll für die präventive Gesundheitsvorsorge sei. „Das Wohl unserer Mitarbeiter liegt uns sehr am Herzen. Wir wollen vor allen Dingen Gesundheit verbessern und erhalten. Deshalb haben wir uns damals dazu entschlossen, Bianca Liscsai fest einzustellen“, erklärt Olaf Besser. Der Yados-Prokurist kennt keine andere Firma in der Region, die ein ähnliches Angebot habe.

Ein- bis zweimal im Monat kommen die etwa 250 Männer und fünfzig Frauen, um während ihrer Arbeitszeit den Aufenthalt auf „Bali“ genießen zu können Warum Bali? Weil Physiotherapie bei Bianca Liscsai einem Kurzurlaub auf der indonesischen Insel gleiche, verrät Olaf Besser die umgangssprachliche, liebevolle Bezeichnung, wie sie im Team verwendet wird. Klassische Massagen, Lymphdrainage, manuelle Therapie, Rotlicht, Strom- und Ultraschallbehandlungen, Gymnastik mit Petzi-Bällen und Terra-Bändern – all das ist möglich.

Hilfe bei akuten Problemen

Christian Erfurt hat jetzt einem Behandlungstermin. Der Anlagenmonteur hat keine Beschwerden, wie er sagt. Und doch erkennt Bianca Liscsai auf Anhieb, wo sich erste, für den Mann noch nicht erkennbare, muskuläre Verspannungen im Rückenbereich manifestieren könnten. Nach einer halben Stunde ist die Behandlung beendet und Christian Erfurt fühlt sich wie neugeboren. Seine Kollegen aus dem Bürobereich haben eher Beschwerden im Nacken und in den Schultern. Wer schnelle Hilfe braucht, kann auch gern die Akutsprechstunde nutzen, die regelmäßig angeboten wird.

Und weil bei Yados das Gesamtkonzept im Sinne der Mitarbeiter zu stimmen scheint, gehören nicht nur höhenverstellbare Schreibtische und Bürostuhle in den Verwaltungssektor. Die Pausenbereiche auf den großzügig angelegten Außenanlagen sind so gestaltet, dass auch Bewegung und frische Luft nicht zu kurz kommen. Die Kraft-, Wärme- und Kältemacher nutzen ihre freie Arbeitszeit zudem gerne für längere Spaziergänge rund um den Westrandgraben oder auch für Tischtennis-Spiele. Die Wiederbelebung einstiger Sportfest-Tage sei wohl nur noch eine Frage der Zeit, so Olaf Besser, der die Firma Yados vor allem als großen Familienverbund sieht, in dem man nicht nur zusammenarbeitet, sondern auch zusammenhält. In guten wie in schlechten Zeiten.

Und so ist es nicht verwunderlich, dass Bianca Liscsai in Corona-Zeiten dort eingesetzt wurde, wo eine Tätigkeit in Krisenzeiten auch mach- und vertretbar sowie notwendig war. Für die 42-Jährige war es überhaupt kein Problem, vorübergehend in der Buchhaltung, am Empfang und sogar im Schaltschrankbau zu arbeiten. „Auch die Corona-Testungen waren bei ihr in sehr guten Händen. Sie ist sehr vielseitig und hat alles im Griff“, meint Olaf Besser. Und das trifft nicht nur für ihre Kolleginnen und Kollegen auf der Behandlungsliege zu.