Hoyerswerda
Merken

Freude auf Geselligkeit und Begegnungen

Zum Gemeindefest lädt die Evangelische Kirchengemeinde Groß Särchen am Sonntag ein.

Von Andreas Kirschke
 4 Min.
Teilen
Folgen
Blick auf die Groß Särchener Kirche (Mitte im Hintergrund) und das Kirchschulgebäude. Zum Gebäudeensemble gehört ebenfalls die Trauerhalle. Am 12. Juni ab 14 Uhr lädt die Evangelische Kirchengemeinde Groß Särchen zum Gemeindefest ein.
Blick auf die Groß Särchener Kirche (Mitte im Hintergrund) und das Kirchschulgebäude. Zum Gebäudeensemble gehört ebenfalls die Trauerhalle. Am 12. Juni ab 14 Uhr lädt die Evangelische Kirchengemeinde Groß Särchen zum Gemeindefest ein. © Foto: Andreas Kirschke

Groß Särchen. Frisch renoviert ist die Alte Schule. Die Einwohner nennen das Haus „Kirchschulgebäude“. Zum Gemeindefest der Evangelischen Kirchengemeinde Groß Särchen am Sonntag, dem 12. Juni , können es Interessierte besichtigen. „Wir laden dazu Einwohner und Besucher herzlich ein. Das Gemeindefest dient zum Kennenlernen. Wir wollen gemeinsam singen, beten, essen, trinken und Geselligkeit spüren. Wir wollen Menschen in fröhlicher Runde zusammenführen“, freut sich Pfarrer Christian Huth auf vielfältige Gespräche. Nach zwei Jahren eingeschränkter Zeit an Kultur, bedingt durch die Corona-Pandemie, lädt die Kirchengemeinde wieder ein. Das Thema des Festes lautete: „Alles neu?!“Um 14 Uhr feiert die Gemeinde in der Kirche Gottesdienst. Musikalisch begleitet ihn die Kindergruppe „Kajuka-Bande“ unter Leitung von Julia Haller und Katja Babick. Danach können sich die Besucher an der Kaffeetafel erfreuen. Regionalkantor Johannes Leue begleitet die Runde mit einigen Liedern. Parallel zur Kaffeetafel können sich die Jüngsten zum Basteln und Kinderschminken einfinden. Am Nachmittag ab 16.30 Uhr erfreut der Männerchor Lohsa mit einem Programm die Besucher.

Im Kirchschulgebäude gibt es Führungen in Kleingruppen. „Seit Februar ist das Haus wieder nutzbar. Vieles konnte bei der Renovierung in Eigeninitiative geschafft werden“, erläutert der Pfarrer. Untergebracht sind heute im Haus das Pfarrer-Büro, ein großer Gemeinderaum (nutzbar als Winterkirche), ein kleiner Gemeinderaum (nutzbar für Gruppen und für Kreise), eine kleine Gemeindeküche, Archivräume, Toiletten sowie oben eine Mietwohnung. Das Haus hat jetzt einen behindertengerechten Zugang und einen Aufzug. Die Baumaßnahme bezüglich Lift und Rampe wurde gefördert durch den Landkreis Bautzen aus dem Programm „Lieblingsplätze für alle“.

Ein langer Kraftakt liegt hinter der Kirchengemeinde. Dafür ist der Pfarrer dem Gemeindekirchenrat um den Vorsitzenden Jens Gerber, Vorgänger Michael Spyra, Gemeindesekretärin Doreen Gerber und Einwohnern wie Jörg Mücke und allen weiteren Engagierten sehr dankbar.

Die Geschichte des Kirchschulgebäudes reicht bis 1710 zurück. Darauf verweist Dietmar Neß, 1993 bis 2001 Pfarrer in Groß Särchen und 1994 bis 2011 Leiter des dortigen Kirchenchors. Im Jahr 1710 gab es erstmals einen Särchener Schulmeister namens Hannß Christoff Hand. Aus dem Jahr 1787 blieb eine Schul-Tabelle erhalten. Sie nannte damals 41 Schüler vor Ort. 1882 folgte der Bau eines neuen Kirchschulgebäudes. Carl Rudolf Alexander Kuring (1873-1884 Pfarrer in Lohsa) und Friedrich August Bergan (1852-1898 Pfarrer in Groß Särchen, ebenso Ortsschulinspektor und Freund des sorbischen Dichters und Pfarrers Handrij Zejler) weihten die Schule am 31. Oktober 1882 feierlich ein. Die Baukosten lagen bei 24.000 Mark. Das Haus war fortan Gemeindehaus der Evangelischen Kirchengemeinde Groß Särchen. „Über den Vorgänger-Bau ist nichts überliefert“, bedauert Dietmar Neß.

Fakt ist: Am 10. April 1934 wurde der Unterricht in der bisherigen Küsterscheune aufgenommen. Sie war zu zwei zusätzlichen Klassenräumen umgebaut worden. Das Gebäude diente später als Gemeindehaus und Freizeithaus. Heute befindet sich darin die Trauerhalle. In der DDR-Zeit nutzte die politische Gemeinde Groß Särchen das Haus. 1991 gab sie die Nutzung des Kirchschulgebäudes auf. Die Kirchengemeinde renovierte die drei früheren Klassenräume. Sie nutzte sie dann fortan für ihre Gemeindearbeit. 1995 bis 2009 konnte auch der Christliche Verein Junger Menschen (CVJM) das Haus für die Jugendarbeit mit nutzen. Heute steht es wieder für vielfältige Gemeindearbeit offen.

„Das Thema "Alles neu?!" für das Gemeindefest haben wir gezielt ausgewählt“, erklärt Pfarrer Christian Huth und unterstreicht: „Nach zwei Jahren entfremdeten Lebens durch die Corona-Pandemie hat sich manches verändert. Kreise und Chöre waren in ihrer Arbeit eingeschränkt. Die Hoffnung, die wir als Christen teilen, trägt uns jedoch durch die schwierige Zeit hindurch und weiter. Dieses Gemeinschaftsgefühl, diese Zusammengehörigkeit wollen wir wieder neu stärken. Willkommen zum Fest sind herzlich alle Interessierten.“